NRW versinkt zurzeit im Schnee-Chaos. Schon in der Nacht auf Donnerstag (9. Januar) gab es hier im Westen teils bis zu zehn Zentimeter Neuschnee, im Bergland sogar 15 Zentimeter. Dazu sorgen frostige Temperaturen für glatte Straßen. Der Winterdienst ist überall im Dauereinsatz.
Dank des plötzlichen Wetter-Umschwungs kam es in NRW zu mehreren Verkehrsunfällen mit einigen Verletzten und viel Stau auf den Autobahnen in der Region. Besonders schwer hat es den Flughafen Dortmund getroffen. Hier mussten zahlreiche Flüge umgeleitet oder gar storniert werden.
Wetter in NRW: Schnee legt Flughafen Dortmund lahm
Kräftige Schneefälle haben über den Vormittag ganz NRW in Weiß gehüllt. Dank eines Randtiefs hatte sich über Nacht eine „markante Luftmassengrenze“ über dem Westen gebildet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Wetter-Phänomen erklärt. Kühle Luftmassen vom Polarmeer sorgen am Donnerstag für Dauerfrost und Glätte aufgrund überfrierender Nässe auf den Straßen.
So scheint es besonders Dortmund schwer erwischt zu haben. Hier musste der Flughafen die Reißleine ziehen und viele Flüge stornieren oder etwa zum Flughafen Düsseldorf umleiten (>>hier mehr dazu). Doch gibt es auch dort Probleme durch den Schnee. Und auch auf der A45 kommt es aktuell noch aufgrund liegengebliebener Lkw im Dortmunder Südkreuz zu langen Staus.
+++ A45 bei Dortmund: Schnee-Drama! Lkws versperren die Autobahn +++
Wetter sorgt für Staus auf NRW-Autobahnen
Laut WDR-Staukarte gibt es mit Stand 15.00 Uhr 100 Kilometer Stau in NRW – vor allem die A1 ist von wetterbedingten Unfällen und Staus betroffen. Von Köln in Richtung Dortmund hat sich zwischen Remscheid-Lennep und Wuppertal Nord ein Lkw festgefahren. Autofahrern müssen eine Stunde mehr einplanen. Von Münster aus Richtung Dortmund zwischen Ascheberg und Hamm-Bockum/Werne konnte man zwischenzeitig aufgrund Schneefall und Nebel kaum weiter als 50 Meter weit sehen. Deshalb sollten Autofahrer vorsichtig und langsam fahren.
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Darüber hinaus gingen viele glättebedingte Unfälle in NRW noch glimpflich aus. Im Kreis Paderborn rutschte am Morgen ein Linienbus mit 30 Schülern in einen Straßengraben. Dabei wurde niemand verletzt. Bei weiteren Unfällen in Wuppertal, Köln und Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) gab es sechs Leichtverletzte, in Bochum und Witten noch einmal vier und weitere im Rhein-Kreis Neuss. Ansonsten blieb es meist bei Sachschäden. Zum Teil fielen auch Bäume aufgrund der schweren Schneelast auf Autos und sorgten so für Blechschäden. Zwischenzeitlich waren auch Bahnstrecken aufgrund von umgefallenen Bäumen gesperrt.
Im Märkischen Kreis, genauer in Lüdenscheid, kam es zu einem besonders kuriosen und gefährlichen Unfall. Ein 76-Jähriger war gegen 8.00 Uhr mit seinem Skoda am Bahnhof auf die Gleise gestürzt. Aufgrund der geschlossenen Schneedecke konnte er die Bahnsteigkante wohl nicht sehen. Der Fahrer blieb unverletzt, das Gleis musste während der Dauer der Bergung gesperrt werden.
Wetter in NRW: Schnee lässt Einbrecher auffliegen
Im Kreis Siegen-Wittgenstein konnte die Polizei vier mutmaßliche Einbrecher verfolgen, da sie in der Nacht im Schnee deutliche Spuren hinterließen. Über sieben Kilometer folgten die Beamten den Schuhabdrücken bis zu dem Unterschlupf der Flüchtigen. Dabei mussten sie sogar über einen umgestürzten Baum über die Lahn robben. (mit dpa)