Der Schock nach der Amoktat am Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld sitzt auch einen Tag nach den schrecklichen Ereignissen noch immer tief. Als die über 700 Schüler und unzählige Lehrer des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums am Donnerstag (22. Februar) den Schulweg antraten, konnte noch niemand ahnen, was sie nur wenige Stunden später erwarten würde (hier mehr Infos).
Gegen 9.50 Uhr hatte die Wuppertaler Schule die Polizei alarmiert und über einen Amoklauf informiert. Ein 17-Jähriger soll in einem Pausenraum plötzlich mit einem Klappmesser auf seine Mitschüler losgegangen sein. Am Freitag (23. Februar) haben Polizei und Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse zum Tatverdächtigen und den Hintergründen des Amoklaufs während eines Pressegesprächs geliefert. Und diese offenbarten Erschreckendes.
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Wuppertal: Lehrer kann 17-Jährigen aufhalten
Bislang waren noch wenige Details zum Amoklauf an dem Wuppertaler Gymnasium durchgesickert. Am Donnerstag blieben viele Hintergründe zur Tat noch unbeleuchtet; auch über die Zahl der verletzten Schüler und die Schwere ihrer Verletzungen verstrickten sich die Ermittler in Widersprüchen. Demnach sollten drei Schüler, darunter auch der Tatverdächtige, in Lebensgefahr schweben. Bei der offiziellen Pressekonferenz zum Amoklauf sollten Polizei und Staatsanwaltschaft nun offenbaren, dass bei der Bluttat keiner der Beteiligten lebensgefährlich verletzt wurde. DER WESTEN war live vor Ort.
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Gezielt soll der 17-jährige Oberstufenschüler am Donnerstagmorgen im Pausenraum auf vier seiner Mitschüler mit einem Klappmesser losgegangen sein. Zwei von ihnen verletzte er schwer, zwei weitere wurden dabei leicht verletzt. Auch sich selber soll der Tatverdächtige mit dem Messer schwere Verletzungen zugefügt haben. Erst ein Lehrer soll ihn schließlich aufgehalten haben, wie die Ermittler offenbaren. „Aus unserer Sicht hat er dem Schüler mit einem Schlag auf die Hand das Messer aus der Hand geschlagen oder er hat den Schüler überredet, es wegzulegen. Das ist noch nicht genau gesichert“, offenbart Kriminaldirektor Colin Nierenz im Gespräch mit DER WESTEN. Der Lehrer wurde bei seinem Rettungsversuch nicht verletzt. Die Polizei vor Ort konnte den 17-Jährigen daraufhin festnehmen. Besonders perfide: Dabei soll er die Beamten sogar angefleht haben, ihn zu erschießen. Die drei schwer verletzten Schüler sollen noch am Donnerstagabend aus dem Krankenhaus entlassen worden sein.
Neue Details über 17-Jährigen
Zum Profil des mutmaßlichen Amokläufers war am Donnerstag noch nicht viel bekannt. Am Freitag sollten Polizei und Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse ans Licht bringen. So soll der junge Mann deutsch-türkischer Abstammung sein, bis dato war er polizeilich unbekannt. Die Schule soll darüber hinaus den schweren Verdacht geäußert haben, dass der 17-Jährige unter einer psychischen Erkrankung leide.
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In einem Pausenraum im vierten Obergeschoss des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums soll der Tatverdächtige mit einem Messer bewaffnet am Donnerstag Amok gelaufen sein. Und das während der Pausenzeit. „Unvermittelt und unvorhersehbar“ sei er laut dem Wuppertaler Staatsanwalt Patrick Penders auf seine Opfer losgegangen. Deshalb wird nun wegen versuchten Mordes gegen den Jugendlichen ermittelt. Seit Freitag liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor, noch am gleichen Tag sollte er einem Haftrichter vorgeführt werden. In einem Brief, den er seinem Lehrer überreichte, soll er die Tat bereits gestanden haben. Auch in seiner Wohnung sollen weitere Beweismittel für die Bluttat sichergestellt worden sein. Doch weiterhin blieben die Hintergründe dieser offen. Die Ermittlungen der Mordkommission der Polizei Düsseldorf dauern weiterhin an.