Ein Zoo in NRW schlägt jetzt Alarm und die Pfleger sind mehr als besorgt. Aber nicht wegen der möglicherweise ausbleibenden Besucher, sondern wegen der Tiere. Denn wenn sich nicht bald etwas ändert, könnte es mit ihnen bald zu Ende sein.
Es muss sich schnell etwas ändern. Jetzt hat sogar die Internationale Union für Naturschutz einen alarmierenden Schritt unternommen.
Zoo in NRW: Pfleger schlagen Alarm – Tier-Bestand ist gefährdet
Dabei geht es nicht um den Erhalt der Zoos in NRW. Gemeint ist der Sulawesi-Hirscheber – ein Schwein mit echten „Hirsch“-Eckzähnen. Und genau der hat es auf die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) geschafft und wird dort als „gefährdet“ geführt. Doch was als beunruhigende Warnung begann, könnte schon bald traurige Realität werden. Seit Monaten werden die Tiere auf der indonesischen Insel Sulawesi nicht mehr gesichtet.
„Tragischerweise“ könnte diese einzigartige Schweineart in freier Wildbahn bereits ausgestorben sein, erklärt ein besorgter Sprecher des Zoos in Wuppertal. Schließlich stammt die letzte Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2016. Doch nicht nur das – auch die Situation hat sich dramatisch verschlechtert.
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Denn der Rückgang der Hirscheber-Population ist kein isoliertes Phänomen, sondern das Ergebnis einer Reihe menschlicher Eingriffe. Zunächst wurde die Art bejagt und ihr Fleisch auf lokalen Märkten verkauft. Doch damit nicht genug: Abholzung und andere Formen der Landnutzung haben den natürlichen Lebensraum der Tiere massiv eingeschränkt.
Doch das war immer noch nicht alles: Ein besonders gefährlicher Mitspieler ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die 2018 erstmals in China auftrat und sich seither rasend schnell über Asien ausbreitet. Leider trifft das Virus die ohnehin geschwächte Hirschpopulation besonders hart.
Zoo in NRW: Es gibt Hoffnung – doch Fans sind wütend
Doch es gibt Hoffnung: In europäischen Zoos und Tierparks wird seit Jahren erfolgreich an einer Reservepopulation gearbeitet. Derzeit „leben 60 Hirscheber in zoologischen Einrichtungen“, erklärt ein Experte. Doch das reicht noch nicht. Für eine wirklich stabile Population sind mindestens 100 Tiere nötig, um das Überleben der Art langfristig zu sichern.
Ein weiterer Lichtblick ist die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Afrikanische Schweinepest. Ein von der EU gefördertes Projekt arbeitet mit Hochdruck an einem Impfstoff, der auch bei Wildtieren eingesetzt werden kann. Denn ohne diesen Impfstoff wird eine Auswilderung von Tieren aus zoologischen Einrichtungen kaum möglich sein, erklärt ein Tierpfleger aus einem Zoo in NRW.
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Kein Wunder, dass diese alarmierende Nachricht viele User auf den Plan ruft. So meldet sich sogar „Wuppertal aktuell“ mit wütenden Worten: „Es wird Zeit, dass mal über das Ausmaß der Weltbevölkerung gesprochen wird. Der Mensch nimmt sich Lebensraum und vermehrt sich rasend schnell. Er verschlingt jegliches Leben in der Tierwelt. Das ist genauso fatal wie der Klimawandel. Wir kriegen die Erde schon kaputt. Aber Hauptsache, die Strohhalme sind verboten.“
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So bleibt nur zu hoffen, dass der Impfstoff und die Bemühungen der Tierpfleger bald von Erfolg gekrönt sein werden. Schließlich sind schon viel zu viele Tierarten durch das rücksichtslose und eigensinnige Handeln des Menschen ausgestorben.