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Zoo in NRW will Tiere seltener füttern – Besucher reagieren sofort

Ein Zoo in NRW möchte seine Tiere weniger füttern als sonst. Obwohl dahinter ein bestimmter Grund steckt, gibt es Kritik.

Ein Zoo in NRW geht einen drastischen Schritt.
© imago images/Pius Koller

Tierpflegerin aus dem Zoo Dortmund gibt Einblicke hinter die Kulissen

Die Tierpflegerin Elena Bald arbeitet im Zoo Dortmund und gewährte uns in diesem Video einen spannenden Einblick hinter die Kulissen.

Wer sich für Tiere interessiert und regelmäßig Zoos besucht, dem sollte klar sein: Die Tiere werden nicht unbedingt in ihrem natürlichen Umfeld gehalten. Nicht nur das Klima und die Umgebung können in Zoos bestenfalls nur nachgestellt werden, auch die Jagd auf Nahrung in der freien Wildbahn fällt für die Tiere natürlich weg.

Ein Zoo in NRW geht deshalb jetzt einen drastischen Schritt. Wie der Grüne Zoo Wuppertal auf Facebook verkündete, sollen die Löwen und Tiger in der Einrichtung nun weniger häufig Nahrung bekommen.

Zoo in NRW ändert Futterplan der Löwen und Tiger

Um seine Entscheidung den Tierfreunden nachvollziehbar zu machen, holt der NRW-Zoo erst einmal ein wenig aus. „In der Natur ist es normal, dass große fleischfressende Säugetiere nicht jeden Tag auf Jagd gehen und somit auch nicht jeden Tag fressen. Sie können große Mengen auf einmal fressen, welche den täglichen Energiebedarf mehr als decken und daraufhin die folgenden Tage ohne Nahrung auskommen“. So könne man oft Löwen oder Tiger beobachten, die über Stunden oder Tage beinahe bewegungslos an derselben Stelle liegen.

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Die Verantwortlichen in Wuppertal finden: „Es ist in vielen Zoos noch üblich, die Tiere jeden Tag zu füttern oder nur einen Fastentag pro Woche zu etablieren. Außerdem wiederholt sich die Fütterung exakt Woche für Woche, sodass die Tiere stets ahnen, wann es was zu fressen gibt. Dies entspricht nicht dem normalen, natürlichen Verhalten der Fleischfresser.“ Um dieses Problem zu beheben, wird sowohl bei den Sibirischen Tigern als auch bei den Afrikanischen Löwen ein neuer Futterplan eingeführt.

Zoo in NRW: Tierfreunde reagieren heftig

Konkret soll es in Zukunft vier unterschiedliche Wochen geben, die sich wiederholen. Zum Beispiel gibt es für die Löwen in der ersten Woche Montag, Donnerstag und Samstag etwas zu essen, in der zweiten dann Montag, Dienstag, Freitag und Sonntag. „Durch diese Umstellung wird nicht nur das natürliche Verhalten besser nachgeahmt, sie dient auch als Enrichment für die Tiere“, wird in dem Beitrag weiter erklärt.


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Viele Facebook-Follower reagieren heftig auf die Ankündigung, wenn auch aus unterschiedlichem Grund. „Das ist in etwa so, als würde man Insassen eines Gefängnisses plötzlich eine Mahlzeit am Tag streichen… Das ist so ziemlich die einzige Freude des Tages, nehme ich mal sehr stark an..“, schreibt eine Frau. „Ich finde es gut, gerade Löwen sind in vielen Einrichtungen leider viel zu fett“, findet eine andere. „Bin da skeptisch, ob ich diese Art der Futterumstellung gut finde. Tatsache ist ja, dass die Tiere nicht in Freiheit = natürlichen Lebensbedingungen- und Lebensraum sind. Bin gespannt, wie das bei den Katzen ankommt“, schreibt ein Mann. Der Zoo in Wuppertal versichert allerdings: „Sowohl das Gewicht, als auch das Verhalten wird genauestens beobachtet, sodass wir weiterhin das Wohlbefinden unserer Tiere einschätzen können.“