Es war ein schmerzhafter Abschied für den Zoo Wuppertal: der Tod von Elefanten-Kind „Tsavo“. Am 20. November hatte der Tierarzt den Kleinen einschläfern müssen. Das Tier wurde nicht einmal drei Jahre alt.
Dabei hatte „Tsavo“ sich seit seiner Geburt am 6. März 2020 prächtig entwickelt. Doch plötzlich hatte sich das Blatt für den Besucher-Liebling im Grünen Zoo Wuppertal gewendet.
Zoo Wuppertal: DARUM musste Elefanten-Kind „Tsavo“ sterben
Erst brach im September ein Stoßzahn bei dem Elefantenjungen. Doch das Ärzte- und Pflegerteam konnte die Fraktur behandeln und es ging wieder bergauf für den Kleinen. Ende November machten sich die Pfleger dann aber große Sorgen um das Tier. Der Kleine wollte kaum noch essen, konnte sich nur unter Schmerzen bewegen. Eine Blutuntersuchung ergab Hinweise auf eine mögliche bakterielle Infektion.
Trotz der verabreichten Medikamente verschlechterte sich Tsavos Zustand. Der Zoo hatte alles Mögliche versucht, doch sich schlussendlich dazu entschlossen, das Tier von seinen Qualen zu erlösen. Am 20. November schläferte ein Tierarzt den kleinen Tsavo ein.
Im Nachhinein bestätigte sich nun ein Verdacht, den das Pflegerteam zwischenzeitlich bereits geäußert hatte. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte nach weiteren Tests erklärt, dass Tsavo tatsächlich an Tetanus erkrankt war.
Tetanus schwer behandelbar
Eine Behandlung von Tetanus ist äußerst schwierig bei Tieren. Sie erfolgt als eine Kombination aus einem Antitoxin, einem Antibiotikum, Schmerzmitteln, Infusionen und wenn nötig noch chirurgischen Eingriffen. Und selbst dann kann lediglich eine Verschlechterung des bereits eingetretenen Zustands erlangt werden. Für eine Verbesserung müssen sich die durch das Toxin geschädigten Nervenzellen erst regenerieren. Und das dauert.
So steckt man sich mit Tetanus an:
- Der Erreger Clostridium tetani kommt in der Erde und in tierischem Kot vor.
- Er wird über eine offene Wunde aufgenommen.
- Sobald diese wieder zuwächst, wandert der Erreger bis ins Hirn und löst Muskelkrämpfe und Lähmungen hervor. Diese können, sobald sie die Atemmuskulatur treffen, zum Tod führen.
Schon der Nachweis der Erkrankung gestaltet sich nicht gerade einfach. Tsavo hatte zudem unauffällige Symptome, wie der Grüne Zoo Wuppertal mitteilte. Allerdings hatten die Pfleger bei ihm eine kleine nässende Wunde festgestellt, über die sich das Tier den Krankheitserreger eingefangen haben könnte. Auch die Stoßzahnfraktur kam dafür infrage.
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Für Elefanten gibt es bislang keinen zugelassenen Tetanusimpfstoff. Zudem ist eine Infektion mit dem Erreger bei den Afrikanischen Elefanten bisher nie vorgekommen – zumindest nicht bekannt. Tsavo ist somit der erste bestätigte Fall in Europa und ein Anstoß dafür, dass es demnächst einen geeigneten Impfstoff für die Dickhäuter geben könnte.