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Obelisk: Ältestes Denkmal von Paris wird restauriert

Obelisk: Ältestes Denkmal von Paris wird restauriert

Derzeit befindet sich der rund 3300 Jahre alte Obelisk wegen Restaurierungsarbeiten unter einer Bauplane.
Derzeit befindet sich der rund 3300 Jahre alte Obelisk wegen Restaurierungsarbeiten unter einer Bauplane. Foto: dpa
Er ist das älteste Denkmal von Paris: der Obelisk auf dem Place de la Concorde. Als Geschenk des ägyptischen Vizekönigs kam er 1829 nach Paris.

Paris. 

Er stammt aus dem 13. Jahrhundert vor Christus und zierte einst den Tempel von Luxor. Seit 1836 thront der 23 Meter große und 233 Tonnen schwere Obelisk auf dem zentralen Pariser Place de la Concorde. Wie der Eiffelturm gehört er zu den Wahrzeichen der französischen Metropole – und zu den meistfotografierten Motiven der Stadt. Derzeit befindet sich der rund 3300 Jahre alte Obelisk allerdings unter einer Bauplane.

Das älteste Denkmal der Seine-Stadt wird erstmals umfassend restauriert und gereinigt. Auch für Nick Heyden ist es bislang das älteste Monument, an dem er arbeitet. Bei den ägyptischen Hieroglyphen sei höchste Vorsicht geboten, sagte der Spezialist für restauratorische Reinigungsprojekte der Firma Kärcher. Das deutsche Unternehmen ist Hauptmäzen des unter anderem von Frankreichs Kulturministerium initiierten Projekts.

Eine technische Herausforderung

Das Denkmal wird zum 200. Jahrestages der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen im Jahr 1822 durch den französischen Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion restauriert. Der Obelisk ist mit zahlreichen Hieroglyphen verziert, darunter Tiersymbole und Abbildungen des Pharaos Ramses II. Der ägyptische Vizekönig Muhammad Ali Pascha hatte 1829 das exotische Monument König Louis-Philippe geschenkt. Im Alten Ägypten stellte der Obelisk die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes dar und war Verbindung zwischen der hiesigen und der Götterwelt.

Es sei eine technische Herausforderung, meint Heyden. Um den ägyptischen Granitstein, der wie Marmor aussieht, wieder zum Glänzen zu bringen, wird mit einem Niederdruck-Mikropartikelstrahlverfahren gearbeitet. Dabei werden die Ablagerungen, die durch Witterung und Luftverschmutzung entstanden sind, mit einem Oberflächendruck von nur 0,5 bis 1 bar mit ganz feinem Sand entfernt. Danach festigen Restauratoren in minuziöser Feinarbeit schadhafte Stellen. Erst zum Schluss wird das vergoldete Pyramidion auf der Spitze des Obelisken restauriert.

Im November wurde mit dem Aufbau des Gerüsts begonnen, im Juni sollen die Arbeiten beendet sein – rechtzeitig zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. Kärcher hat im Rahmen seines Kultursponsorings einige der geschichtsträchtigsten Monumente in der Welt restauratorisch gereinigt, darunter das Brandenburger Tor in Berlin und die Freiheitsstatue von New York. (dpa)