Veröffentlicht inReise

Gefahren des Tiefschnees: Pro und Contra Wintersport

Gefahren des Tiefschnees: Pro und Contra Wintersport

Alpen Panorama.jpg
Herrliches Alpenpanorama und strahlend blauer Himmel. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Am Wintersport scheiden sich die Geister. Für Skifans beginnt die schönste Zeit des Jahres. Kritiker denken an beschädigte Almwiesen und kaputte Knie.

Wien. 

Für alle Unentschlossenen, die noch keinen Skiurlaub gebucht haben, einige Argumente für und gegen den Wintersport:

PRO

  • Unter strahlend blauem Himmel in der frischen Bergluft Pisten hinabwedeln, statt bei grauem Wetter auf der Couch zu sitzen. Ski-Urlaub ist gut für die Fitness und Balsam für die Seele in der dunklen Winterzeit. Und im Schnee dürfen wir endlich das, wovon wir sonst vor dem Fernseher nur träumen können: Durch Loipen gleiten wie Magdalena Neuner, die Abfahrt hinabsausen wie Hermann Maier oder auf Georg Hackls Spuren durch Rodelbahnen schießen.
  • Ski-Fans unterstützen mit einem Urlaub in den österreichischen Alpen auch die dortige Wirtschaft. Rund 66 Millionen Übernachtungen registrierte die Alpenrepublik vergangenen Winter, knapp 20 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten arbeiten im Bereich Freizeit und Tourismus.
  • Mit einer Tasse Jagatee in der Hand die Schneelandschaft genießen. Für viele Ski-Freunde ist das der Höhepunkt des Winterurlaubs. Zugegeben, das ginge auch ohne einen sündhaft teuren Skipass. Aber die schicke neue Daunen-Steppjacke lediglich beim heimischen Winterspaziergang zu zeigen, macht eben nur halb so viel Spaß. Und Tee mit Rum schmeckt im Skiurlaub einfach so viel besser als auf dem Weihnachtsmarkt im Nachbarort.
  • Rösti, Kaiserschmarrn, Jagatee: Wer könnte ohne den jährlichen Skiurlaub mit diesen Begriffen etwas anfangen? Ausflüge in die Alpen bringen uns die Welt unserer deutschsprachigen Nachbarn Österreich und Schweiz ein wenig näher. Und nichts trägt mehr zur Völkerverständigung bei als der attraktive Skilehrer.
  • Das Freeriden – das Fahren in freiem Gelände – wird besonders in der Schweiz immer populärer. Abseits der Pisten, wo oft schöner Pulverschnee liegt, könne man auf Ski oder Snowboards so richtig durch den Winter sausen, lockt etwa die Tourismuswerbung im Alpenkanton Graubünden.

CONTRA

  • Gerade der Trend zum Freeriden offenbart eine der größten Gefahren jeder Skisaison: Lawinenabgänge. Im Winter 2014/2015 starben in der Schweiz 32 Menschen durch Lawinen, in Österreich gab es 25 Lawinentote. Generell sollten Wintersportler deshalb alle Hinweisschilder und Warnungen beachten. Besonders das Freeriden sollte nur unternommen werden, wo die Tiefschneehänge als absolut lawinensicher eingeschätzt werden.
  • Wer regelmäßig die Ski anschnallt, der kommt an Musikperlen wie „Anton aus Tirol“ kaum vorbei. Alle Jahre wieder wummern nach der letzten Abfahrt DJ Ötzi oder Mickie Krause aus Skihütten und machen aus idyllischen Bergorten einen Alpen-Ballermann. Après-Ski-Hits mögen für sonnenverbrannte Feierwütige zum Winterurlaub gehören. Alle anderen sollten in großem Bogen an Hüttengaudis vorbeifahren.
  • Das hässliche Gesicht des Skisports zeigt sich meist erst im Sommer: Kaputte Wiesen, weniger Wildtiere und planierte Böden. Davor warnt die Umweltschutzorganisation WWF. Wer dennoch nicht auf Skiurlaub verzichten will, sollte auf den Pisten bleiben, künstlich beschneite Pisten meiden und ein umweltfreundliches Hotel nehmen.
  • Der Traum: Mit der Familie durch den Schnee kurven, an der Seite der glückliche Nachwuchs auf Kinderski. Die Realität: Lustlosigkeit nach zwei Abfahrten und Quengelei in der Essensschlange nach dem Einkehrschwung. Und wenn die Kleinen zum dritten Mal am Tag für den Toilettengang aus dem Skioverall geschält werden müssen, freuen sich wohl so manche Eltern langsam wieder auf das Ende des Winterurlaubs.
  • Nicht selten endet der Trip in die Alpen im Krankenhaus. Obwohl die Zahl sinkt, registrierte die Auswertungsstelle für Skiunfälle im Winter 2013/14 immer noch mehr als 41.000 verletzte deutsche Skifahrer. Besonders häufig sind Schulter- und Knieverletzungen. Kopfverletzungen sind dagegen seltener geworden, da die meisten Skifahrer mittlerweile einen Helm tragen. (dpa)