Nationalpark Eifel verzeichnet über eine Millionen Besucher
Auch im zweiten Corona-Jahr war die Natur ein beliebtes Ausflugsziel. Im Nationalpark Eifel tief im Westen von NRW kamen zwar etwas weniger Besucher als im heißen Corona-Jahr davor – aber viele waren es dennoch. Allerdings: Mehr Respekt ist erwünscht.
Schleiden.
Der Ansturm der Ausflügler auf die Natur hat auch 2021 angehalten. „Es sind immer noch deutlich mehr Menschen im Wald als vor Corona“, sagte Friedrich Louen, Sprecher des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, der Deutschen Presse-Agentur. Der ganz große Ansturm, wie 2020 im ersten Lockdown, sei 2021 aber ausgeblieben. Das hätten landesweit die Förster von Wald und Holz beobachtet. Dies decke sich auch mit Besucherzählungen an Hotspots im Nationalpark Eifel.
Park zeitweise überfüllt
Der Nationalpark zählte 2021 mehr als eine Million Besucher. Damit habe die Gästezahl im zweiten Jahr nacheinander über der Millionengrenze gelegen, sagte Nationalparksprecher Michael Lammertz. Ein Grund seien die zeitweisen Kontakt- und Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie. „Als im Sommer 2021 wieder Auslandsreisen möglich waren, gingen auch die Besucherzahlen auf ein übliches Maß zurück“, berichtete er. Die Gesamtbesuchszahl laufe 2021 auf 1,1 Millionen hinaus. 2020 waren es 1,35 Millionen gewesen und damit über 50 Prozent mehr als 2019.
An verschiedenen Eingängen erfassen Geräte die Gästezahl, woraus die Gesamtzahl ermittelt wird. Wegen der enormen Ballungen an Hotspots im Nationalpark habe man Besucher aufgerufen, lieber die Wälder vor der eigenen Tür zu erkunden, erklärte der Landesbetrieb Wald und Holz. „Insofern sehen wir 2021 eine Entspannung.“
Auch viele Verstöße
Im Kottenforst bei Bonn, wo ebenfalls an den Eingängen gezählt wird, seien die Besuchszahlen auf dem hohen, coronabedingten Wert von 2020 geblieben. Dies sei auch geprägt durch Radfahrer, die durch das Waldgebiet pendeln. „In diesen Zahlen sehen wir einen Hinweis darauf, dass die Menschen tatsächlich häufiger den Wald aufsuchen und mehr in ihren Alltag eingebaut haben als das noch 2019 der Fall war“, teilte der Landesbetrieb mit.
Im Nationalpark sei auch die Zahl der Verstöße hoch, berichtete Lammertz. Unter anderem seien das Verlassen der Wege durch Wanderer, das Nichtanleinen von Hunden und wildes Zelten festgestellt worden. Gegenüber normalen Jahren wurden 2021 fünf Mal mehr Verstöße registriert, 2020 mit dem heißen Corona-Sommer sogar acht Mal mehr. „Da erwarten wir von allen Gästen Respekt gegenüber der schützenswerten Natur“, sagte der Sprecher. 80 Prozent der Besucher sind Wanderer, die übrigen Radfahrer.
Das Schutzgebiet in der Eifel ist der einzige Nationalpark in Nordrhein-Westfalen. In dem 11 000 Hektar großen Waldgebiet nahe der belgischen Grenze soll eine Wildnis entstehen. Auf mehr als der Hälfte wird die Natur sich selbst überlassen. Das Gebiet gehört nach Nationalpark-Angaben bei ausländischen Touristen zu den Hundert beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Auf 27 Prozent der Fläche von Nordrhein-Westfalen steht Wald. (dpa)