Es klingt zu verrückt, um wahr zu sein: Es soll eine Gesichtscreme geben, die Schlangengift enthält und Falten reduziert. Ein Mythos? Nein. Und nein, das haben wir nicht aus Hollywood – das Produkt gibt es bereits im Handel zu kaufen.
Im Internet kursieren die wildesten Berichte über Frauen und Männer, die dem Schlangengift Anti-Aging-Eigenschaften zusprechen. Wir haben die Creme einmal unter die Lupe genommen. Eines vorweg: Mit Gift hat das Ganze dann doch nichts zu tun.
Schlangengift: Diese Creme ist zum Beauty-Trend mutiert
Die Cremes gegen Fältchenbildung gibt es schon lange. Es handelt sich um Gesichtscremes mit dem Inhaltsstoff Syn-Ake. Syn-Ake ist ein Protein, das in der Natur im Schlangengift einer asiatischen Tempelotter vorkommt. Steckt also in den Cremes aus dem Internet echtes Schlangengift? Nein, auf keinen Fall!
Die Gesichtscremes sind mit einem synthetischen Protein namens Syn-Ake angereichert. Es soll der Wirkung von Schlangengift recht ähnlich sein. Das Protein entstehe laut Herstellern im Labor ohne Tierversuche. Das nachempfundene Protein wirke genauso wie Schlangengift, sei aber keines. So versuchen Hersteller, den Anti-Aging-Effekt des Schlangengiftes zu imitieren und dem Kunden auf natürliche Art und Weise zu einem ebenmäßigen und faltenfreien Teint zu verhelfen.
Anti-Aging durch Schlangengift: So wirkt Syn-Ake auf unsere Gesichtshaut
Schlangengift wird schon mehrere Jahre als Botox-Alternative gehypt. Wirklich viele Anwender haben die Cremes mit dem Protein aber nicht für sich begeistern können – vermutlich, weil die Werbemasche eher abschreckt als verlockt. Dabei ist Schlangengift wissenschaftlich gesehen tatsächlich dem Wirkstoff Botox etwas ähnlich.
Das Polypeptid entspanne nämlich Muskeln im Gesicht. Es komme zur Reduzierung kleinerer Fältchen. Außerdem sollen die Cremes die Gesichtshaut glätten und einen jugendlichen Teint verleihen, der für viele Frauen und Männer im Alter erstrebenswert zu sein scheint. So die Theorie. In der Praxis sieht das allerdings anders aus.
Gemischte Meinungen: Hält die Schlangengift-Creme, was sie verspricht?
Die Anti-Falten-Creme von Orange Care* enthält das Polypeptid, das auch im Schlangengift vorkommt. Der Hersteller meint, Mimikfalten und zarte Linien würden durch die Gesichtscreme reduziert. Neben dem Schlangengift-Protein finden sich auch Hyaluronsäure, Retinol und Vitamine unter den Zutaten der Snake-Venom-Creme. Sheabutter und Wildrosenöl machen die Creme leicht zugänglich für die Haut. Dadurch soll sie schnell einziehen.
Für 20,99 Euro ist die Schlangencreme alles andere als günstig. Einigen Berichten zufolge soll die Creme ihr Versprechen halten. Die Creme glätte, reduziere leichte Linien und lasse die Gesichtshaut strahlender und frischer wirken. Kunden schwärmen von einem angenehmen Gefühl beim Auftragen. Bei anderen Nutzern schlägt die Creme nicht an, wie erwartet: Effekte blieben aus, mehr als eine pflegende Tagescreme sei das Schlangengift-Produkt nicht.
Schlangengift: Die gehypte Creme spaltet das Netz
Klar ist: Eine Creme mit Schlangengift zu bewerben, ist ein schlauer Schachzug. Marketingtechnisch wird hier alles richtig gemacht. Was nur viele nicht wissen – mit Schlangengift per se haben die Cremes nichts zu tun. Das heißt nicht, dass die Cremes weniger gehaltvoll sind. Tatsächlich soll Syn-Ake die Gesichtshaut straffen. Diese Wirkung zeigt sich aber eben nicht bei jedem.
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