Bei der Wahl zum „Toptalent des Jahres 2023“ hat sich Christian Weiß gegen seine sieben Konkurrenten durchgesetzt. Die Abstimmung war online auf der Seite des Landessportbunds NRW möglich. Rund 40.000 Stimmen wurden insgesamt abgegeben, 16.000 entfielen auf den 17-Jährigen.
Tanzen ist für Christian Weiß viel mehr als ein Sport, sondern ein unverzichtbarer Teil seines Lebens. Schon mit fünf Jahren hat der heute 17 Jahre alte Schüler die universelle Sprache des Tanzes für sich entdeckt. Heute gilt er auch im internationalen Maßstab als eines der Toptalente im Jazz sowie im Modern & Contemporary Dance und kann auf eine höchst erfolgreiche Karriere zurückblicken – mit Siegen in Serie in den Jugendklassen. Nun tanzt sich Weiß auch in der Erwachsenenklasse an die Weltspitze. Mit der Aktion „Toptalent des Leistungssports“ machen der Landessportbund NRW und WestLotto als größter Sportförderer in Nordrhein-Westfalen auf talentierte Sportlerinnen und Sportler aufmerksam. WestLotto-Autor Oliver Schönfeld hat den talentierten Tanzsportler mit Wohnsitz in Dinslaken interviewt.
Wie bist Du zum Tanzsport gekommen?
Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich schon als Kleinkind sehr rhythmisch war. Deshalb haben sie mich zu einem Kindertanzkurs angemeldet. Ganz ehrlich: Ich fand das ziemlich schrecklich, mehr als Rumgehopse gab es nicht. Als nächstes habe ich mit zwei Freundinnen aus dem Kindergarten das Angebot des Tanzsportclubs in Voerde ausprobiert. Dort gefiel es mir so gut, dass ich erst einmal geblieben bin. Um mich weiterzuentwickeln, bin ich zum TSC Recklinghausen gewechselt – das war eine meiner besten Entscheidungen.
Was gibt Dir das Tanzen?
Aufs Tanzen könnte ich nie verzichten. Ich lebe für das Gefühl, mich im Rhythmus der Musik zu bewegen und mich auf diese Weise ausdrücken können. Ständig gibt es neue Choreos zu erlernen, bei Technik und Ausdruck kann ich mich immer weiter verbessern – deshalb wird Tanzen für mich auch nie langweilig.
Du hast national und international bereits viele Erfolge eingefahren. Wie reagieren Deine Freunde und Mitschüler darauf?
Natürlich freue ich mich jedes Mal, wenn mir jemand in der Schule gratuliert. Allerdings hänge ich das nicht an die große Glocke, sondern genieße die Wettkämpfe und Erfolge eher im Stillen für mich. Natürlich bin ich ehrgeizig, aber ich muss nicht zwangsläufig stets gewinnen. Mir geht es vor allem um das Gefühl, dass ich das Beste gegeben habe.
Was muss ein guter Tänzer oder eine gute Tänzerin mitbringen?
Rhythmusgefühl, Technik und Ausdruck gehören dazu. Vor allem aber kommt es auf eines an: Durchhaltevermögen. Je früher man mit diesem Sport anfängt, desto besser kann man sich entwickeln und es sportlich weiterbringen.
Wie viel trainierst Du aktuell?
In der direkten Turniervorbereitung plane ich mit vier bis sechs Trainingseinheiten pro Woche. Gleichzeitig achte ich darauf, mindestens einen freien Tag pro Woche zu haben. Noch intensiver sind die Trainingslager, wenn wir stundenlang an den Choreografien proben. Damit nimmt das Tanzen schon viel Zeit in Anspruch.
Bleibt bei diesem Programm noch freie Zeit übrig?
Natürlich brauche ich auch Zeit zum Lernen, weil ich 2025 mein Abitur machen will. Richtig freie Zeit ist daher aktuell eher knapp. Wenn mal Zeit ist, mache ich ganz normale Sachen: Freunde treffen und ausgehen, außerdem fahre ich gern Motorrad. Tanzen steht für mich aber stets an erster Stelle – nicht nur als Sport, sondern vor allem als mein liebstes Hobby.
Wie sehen deine Pläne nach dem Abitur aus?
Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, wahrscheinlich werde ich studieren. Allerdings steht für mich fest, dass ich nicht hauptberuflich ins Tanzen einsteigen möchte.
Welche sportlichen Ziele hast Du für 2024 vor Augen?
Im ersten Halbjahr 2024 steht die Formationssaison 1. Bundesliga im Mittelpunkt. Ab Jahresmitte laufen dann die Vorbereitungen für die internationalen Turniere. Mein Ziel ist es, in diesem Jahr auch in der Erwachsenenklasse bei der EM und WM an der Spitze mitzutanzen – und bei den Wettkämpfen einfach Spaß zu haben. Zudem würde ich mir noch mehr Aufmerksamkeit für den Tanzsport wünschen. Wenn Tanzen olympisch werden würde – das wäre ein Traum!
Jeder Tipp hilft dem Sport
Als Deutschlands größter Lotterieveranstalter steht WestLotto seit 1955 für ein sicheres und seriöses Spiel. Rund 40 Prozent der Spieleinsätze gehen an das Land NRW, das damit gemeinnützige Institutionen aus Wohlfahrt, Sport, Kunst, Kultur sowie Umwelt und Denkmalschutz fördert – wie den Landessportbund NRW. Damit leistet jeder Spielteilnehmer einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit. Während der vergangenen Jahrzehnte sind auf diese Weise bereits mehr als 31 Milliarden Euro in das Gemeinwohl geflossen, 727,2 Millionen Euro allein 2023.