Wenn das Halbfinalspiel zwischen Frankreich und Marokko am Mittwoch (14. Dezember, 20 Uhr) beginnt, werden die deutschen Fußball-Fans Béla Réthy zum letzten Mal als Kommentator im Fernsehen hören.
Der ZDF-Reporter macht nämlich nach dieser WM-Partie Schluss. An seinem 66. Geburtstag ist Béla Réthy letztmals im Einsatz. In seiner langjährigen Laufbahn hat er zahlreiche Partien kommentiert. An einen schlimmen Moment erinnert er sich nur ungern zurück.
Béla Réthy blickt auf schlimmen Moment zurück
Es ist das Ende einer Ära. Nach 31 Jahren verabschiedet sich eine Legende beim ZDF: Béla Réthy. Dass der Kult-Kommentator aufhört, war schon länger bekannt. Dass er aber sein Mikrofon komplett an den Nagel hängt, ist nun auch klar. Nach dem Halbfinalspiel Frankreich gegen Marokko ist Schluss für den gebürtigen Wiener.
Seit 1991 kommentiert Réthy Fußballspiele für das ZDF. Bei vielen legendären Momenten war der Reporter am Mikrofon – wie etwa beim 7:1 des DFB-Teams gegen Brasilien bei der WM 2014.
Doch es gab nicht nur schöne Momente live am Mikrofon. So erlebte Réthy bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr den Zusammenbruch von Christian Eriksen. Der damalige Star von Inter Mailand erlitt mitten im Spiel gegen Finnland einen Herzstillstand und musste unter den Blicken seiner Mitspieler auf dem Spielfeld reanimiert werden.
Béla Rethy: „Es war sehr schwierig“
Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) erklärte Réthy, dass dies der beklemmendste Moment seiner Kommentatoren-Karriere war. „Mit großem Abstand. Es war unheimlich schwierig, das Geschehene in Worte zu fassen“, blickt der 65-Jährige zurück. Nicht nur die Fans im Stadion und die Spieler auf dem Platz waren geschockt, auch der ZDF-Kommentator, „denn auf eine solche Situation kann sich niemand vorbereiten.“
Réthy schwieg teilweise für eine lange Zeit und hat die Bilder für sich sprechen lassen. „Es war ja sehr schwierig, verlässliche Informationen zu bekommen. Und ich wollte auf keinen Fall über etwas spekulieren. Die Informationen, die wir von Quellen bekommen haben, wurden noch 20-mal verifiziert. Und dann ist manchmal das Schweigen genau das Richtige.“
Im Nachgang wurde Réthy für seine Reaktion gelobt. „An ein Fußballspiel ist nicht zu denken, daran wollen wir auch gar nicht denken“, hatte der Kommentator während der Übertragung an jenem 12. Juni 2021 ins Mikrofon gesagt, ehe er zurück ins ZDF-Studio gab.
Das plant Béla Réthy nach seiner Karriere
Mit der Partie des Titelverteidigers Frankreich und Underdog Marokko endet ein langes Kapitel für Béla Réthy beim ZDF. Und das ausgerechnet an seinem 66. Geburtstag. Pläne für die Zeit danach hat er aber auch schon.
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„Ich werde über Weihnachten Besuch von meiner Familie bekommen, werde die WM sacken lassen. Ich habe mir vorgenommen, ein paar Monate gar nichts zu machen. Ab 1. Januar bin ich dann offiziell Rentner. Es kann aber sein, dass ich mittelfristig das eine oder andere machen werde.“