In den letzten Wochen befand sich Karim Adeyemi in beeindruckender Form. Vier Tore und zwei Vorlagen für Borussia Dortmund in seinen sechs Spielen nach dem Jahreswechsel sprechen für eine große Leistungssteigerung, die der Sommer-Neuzugang aus Salzburg hingelegt hat.
Nach seiner Verletzung im Spiel gegen Hertha BSC muss Edin Terzic nun allerdings vorerst auf den pfeilschnellen Außenspieler verzichten. Nun stellt sich die Frage: Wer bekommt seinen Platz in der Startelf von Borussia Dortmund?
Borussia Dortmund: Gittens wahrscheinlichster Adeyemi-Ersatz
Der Kandidat, der sich wohl die größten Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz am Samstag (25. Februar) gegen Hoffenheim machen darf, ist Jamie Bynoe-Gittens. Der junge Brite ist ebenso wie Adeyemi pfeilschnell und besitzt dazu eine gute Schusstechnik, die er unter anderem im Spiel gegen den FC Augsburg und Werder Bremen unter Beweis gestellt hat. Hinzukommt, dass er mit seinen Fähigkeiten im 1:1 auch ideal als Vorlagengeber geeignet ist, wie er es schon im letzten Spiel gegen die Hertha zeigen konnte. Dort ist er schon für den verletzten Adeyemi ins Spiel gekommen.
Gegen seinen Startelfeinsatz würde hingegen sprechen, dass er bei seinem letzten Einsatz gegen Bochum im Pokal nie wirklich ins Spiel gefunden hat und am Ende ausgewechselt werden musste. Die besten Leistungen hatte der Flügelspieler in der laufenden Saison bislang gezeigt, wenn er als Joker von der Bank gekommen ist. Ein Einsatz von Beginn an in Sinsheim ist allerdings dennoch sehr gut möglich.
Borussia Dortmund: Auch Reyna könnte Adeyemi ersetzen
Ebenfalls von Beginn an in der Startelf stehen könnte Giovanni Reyna. Auch der US-Amerikaner befindet sich seit dem Jahreswechsel in sehr guter Form und überzeugte, ebenso wie Gittens, zumeist als Joker von der Bank. In den sechs Bundesligaspielen in diesem Jahr erzielte der Offensivspieler schon drei Tore, wobei zwei von ihnen mit den Siegtreffern gegen Augsburg und Mainz gleichbedeutend waren.
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Gegen seinen Einsatz in der Startelf am Wochenende würde hingegen sprechen, dass Reyna in den letzten Spielen der Borussen gegen Chelsea und die Hertha gar nicht auf dem Feld gestanden hat und lediglich gegen Bremen 66 Minuten mitspielen durfte. Allerdings: Auch dort ersetzte der 20-Jährige schon Adeyemi, als er wegen einer Gelb-Sperre pausieren musste. Die Tatsache, dass Reyna kein gelernter Flügelspieler ist, spräche wiederrum gegen einen Einsatz in der Startelf.
Borussia Dortmund: Mit Wolf könnte Terzic alle überraschen
Die wohl überraschendste und unwahrscheinlichste Variante wäre die, Wolf von seiner Position als Rechtsverteidiger auf den offensiven Flügel zu setzen, um dann entweder Julian Ryerson oder Thomas Meunier auf die Position des Rechtsverteidigers zu setzen. In den vergangenen Jahren hat Wolf bewiesen, dass er nicht nur in der Defensive eine Waffe sein kann, sondern auch in der Offensive der Mannschaft einen Mehrwert bietet. Fünf Mal lief er in dieser Saison schon im Angriff auf und konnte als Abwehrspieler schon ein Tor und zwei Vorlagen erzielen.
Weil die Abwehr in den letzten Spielen allerdings so gut funktioniert hat, ist es unwahrscheinlich, dass Terzic diese umstrukturiert und so Abstimmungsfehler zwischen den nicht eingespielten Akteuren riskiert. Eine überraschende Lösung, Wolf auf die Adeyemi-Position zu ziehen, wäre es allerdings allemal.
Borussia Dortmund: Malen und Reus die unwahrscheinlichsten Kandidaten
Je nachdem, wie Edin Terzic das Zentrum seiner Mannschaft in der Offensive aufstellt, wären auch Donyell Malen und Marco Reus zwei mögliche Optionen, um Adeyemi zu ersetzen. Allerdings sind beide ziemlich unwahrscheinlich. Zwar spielten beide zuletzt gegen die Hertha stark und konnten beide ihre Torbeteiligungen sammeln (Malen: 1 Tor; Reus: 1 Tor, 1 Vorlage), allerdings als Stürmer beziehungsweise als offensiver Mittelfeldspieler. Gerade Malen hatte in der Hinrunde reichlich die Chance bekommen, sich auf dem Flügel zu beweisen – mit mäßigem Erfolg. Auch der Kapitän der Dortmunder hatte in der Vergangenheit häufiger gezeigt, dass er im Zentrum der Offensive besser aufgehoben ist als auf der Außenbahn.
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Ein Einsatz der beiden am Wochenende auf dem Flügel ist daher eher unwahrscheinlich, sofern sich Terzic nicht einen neuen taktischen Kniff überlegt. Am wahrscheinlichsten bleibt daher die Variante mit Gittens den Spieler aufs Feld zu bringen, der Adeyemi in seiner Spielweise und von den Fähigkeiten am ähnlichsten ist. Mit Giovanni Reyna würde sich dem Trainer des BVB dann im Verlauf des Spiels eine weitere Waffe von der Bank bieten. Weil der BVB allerdings ein paar Wochen auf Adeyemi verzichten muss, dürften Gittens und Reyna wohl beide mal die Chance auf dem Flügel erhalten.