Vom Tor auf die Bank – und trotzdem ein krasser Karrieresprung. Mit über 30 Jahren konnte sich Alexander Meyer bei Borussia Dortmund doch noch den Traum vom Bundesliga-Debüt erfüllen. Doch dafür musste er eine ganz schwere Entscheidung treffen.
Um zu Borussia Dortmund zu wechseln, musste Meyer sein Wort brechen. Wie er gesteht, hatte er zum Zeitpunkt der BVB-Anfrage bereits einem anderen Bundesligisten zugesagt. Als klar war, dass Dortmund ernst macht, wurde ein ganz unangenehmer Anruf fällig.
Borussia Dortmund: BVB-Keeper gesteht Wortbruch
Der Transfersommer war noch einige Monate hin, die Zukunft von Meyer aber praktisch geklärt. Ohne einen Namen zu nennen, verriet er den „Ruhr Nachrichten“, dass er einem kleineren Bundesliga-Klub bereits mündlich zugesagt hatte, zur Saison 2022/23 zu ihm zu wechseln.
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Im Auto auf dem Weg zum Baumarkt kam plötzlich ein Anruf von seinem Berater. „Es hat sich einer von Borussia Dortmund gemeldet“. Bald stellte sich heraus: Er war die erste Wahl, sollte Marwin Hitz gehen. Für den damaligen Regensburg-Torwart ein absoluter Traum. Doch um sich den zu erfüllen, musste er sein Wort brechen.
„Ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen“
Drei Stunden vor dem Medizincheck-Termin rief er den Torwarttrainer des Klubs an. „Hey Alex! Na, biste schon auf dem Weg?“, fragte der. Meyer antwortete: „Ähm, du, sei mir nicht böse. Es ist was dazwischen gekommen. Es hat sich ein Verein gemeldet, der international spielt. Ich kann heute nicht kommen, ich brauche noch Zeit.“
„Ich hatte so eine Situation noch nicht, weil ich eigentlich zu meinem Wort stehe. Ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen“, gesteht der 32-Jährige. „Aber hätte ich mich für den anderen Verein entschieden und es hätte doch klappen können mit dem BVB, wäre ich nicht mehr froh geworden.“
„Du hast alles richtig gemacht“
„Die waren natürlich verärgert, kann ich auch verstehen. Ich habe ihnen auch gesagt: Du, das ist mir auch extrem unangenehm“, plaudert er weiter. Es folgte eine ganz schwierige Zeit für ihn. Fünf weitere Wochen dauerte es, bis Marwin Hitz sich über seine Zukunft im Klaren war. Als sein Wechsel zum FC Basel verkündet wurde, fiel Meyer ein Stein vom Herzen.
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Mit etwas Abstand zeigte auch der Verein, dem er kurz vor knapp absagte, Verständnis. „Als wir gegeneinander gespielt haben, bin ich nochmal zu ihnen gegangen. Einer sagte: „Ich darf das nicht so sagen, aber du hast alles richtig gemacht.“