Talente hatte Borussia Dortmund viele in den letzten Jahren. Doch nur wenige wurden so gehyped wie Giovanni Reyna. Der Aufstieg des Mega-Juwels war kometenhaft, doch er wurde jäh gestoppt.
Erst schlug das Schicksal bitterböse zu, inzwischen ist Reyna bei Borussia Dortmund aber zum Rätsel geworden (hier mehr). Die anstehende Saison wird für ihn zum Schicksalsjahr – zumindest, was seine BVB-Zukunft betrifft.
Borussia Dortmund: Giovanni Reyna vor Schicksals-Saison
In der Jugend stand er noch im Schatten von Wunderkind Youssoufa Moukoko. Doch die Entscheider wussten längst, was für eine Rakete dort auf dem Weg in die Bundesliga ist. Vier Monate nach seinem U19-Debüt stand Giovanni Reyna schon im Profikader, fünf Wochen später gab er sein Debüt – und war fortan bei Borussia Dortmund nicht mehr wegzudenken.
Der steile Aufstieg schien kein Limit zu haben. Schon in der Folgesaison war er als Stammkraft gesetzt, halb Europa gierte schon nach dem Offensiv-Youngster – doch der verlängerte an seinem 18. Geburtstag lieber seinen Vertrag. Die BVB-Fans jauchzten vor Freude. Doch dann kam der Tag, der alles verändern sollte.
Schicksals-Schläge veränderten Reyna
Von einer Länderspielreise im August 2021 reiste Reyna verletzt ab. Erst später stellte sich heraus: Es war eine gravierende Muskelverletzung. Fast ein halbes Jahr fiel das Supertalent aus. Und als er sich gerade aufmachte, zu alter Form zurückzukehren, schlug das Schicksal erneut zu. Unter Tränen wurde er in Stuttgart ausgewechselt, als die alte Verletzung kurz nach Anpfiff wieder aufgebrochen war. Es war das Saison-Aus.
Damit sich dieses Desaster nicht wiederholt, führte Edin Terzic ihn letzte Saison ganz behutsam zurück. Doch irgendwas stimmte nicht. Reyna wurde wieder belastbar, fand seinen Torriecher wieder – doch er war nicht mehr der „Alte“. Auch im Kopf schien ihn die Seuchenzeit getroffen zu haben. Und mit der enttäuschenden WM in Katar gab es direkt den nächsten Dämpfer.
Mentales Tief nach Verletzungen und WM-Frust
Seither ist Giovanni Reyna bei Borussia Dortmund zu einem Rätsel geworden. Trotz einer beachtlichen Quote an Toren, die nicht selten entscheidende Punkte einbrachten, wirkte er manchmal wie ein Schatten seiner selbst. Auch seine Körpersprache hatte sich verändert. In der Rückrunde war er zum Ergänzungsspieler verkommen. Er schaffte es nur ein einziges Mal in die Startelf, sammelte meist nur noch Kurzeinsätze oder schmorte gar ganz auf der Bank. Und: Der dramatische Meister-K.o. war der nächste Tiefschlag.
Nun steht für Giovanni Reyna eine Schicksalssaison an. Mit 20 Jahren noch immer blutjung, muss sich der US-Nationalspieler wieder fangen und neu beweisen. Ein Abschied in diesem Sommer ist unwahrscheinlich. Aber: Findet er nicht aus dem mentalen Loch, könnte es seine letzte Saison bei Borussia Dortmund werden.
Reyna dürfte kein Interesse haben, beim BVB die zweite Geige zu spielen. Schon gar nicht in dieser so wichtigen Phase seiner Karriere. Obendrein endet im Sommer 2025 sein Vertrag. Heißt: Ende der Saison 2023/24 steht unabdingbar die Entscheidung an, ob er verlängert oder geht.
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Deshalb gilt für Giovanni Reyna nun: Kopf freikriegen und im August zum Angriff blasen. Seine Chancen stehen nicht schlecht, denn auf seiner Lieblingsposition im offensiven Mittelfeld tut sich einiges. Der Bellingham-Abgang schafft ein Vakuum, das auch er füllen soll – und Marco Reus ist trotz Kapitänsbinde nicht mehr gesetzt.