3. Bundesliga-Spieltag. Borussia Dortmund – 1899 Hoffenheim. Schlechtes Wetter an einem tristen Freitagabend. Das Westfalenstadion nur zu einem Drittel ausgelastet.
Dies klingt nun wahrlich nicht nach der Rezeptur für ein denkwürdiges Fußballspiel. Und trotzdem hatte die Partie zwischen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim etwas von dieser Magie, auf die alle Fans des BVB so lange gewartet hatten.
Borussia Dortmund erlebt magischen Moment
Es ging schon früh im Spiel los. Die Hoffenheimer Mannschaft fiel in der Anfangsphase durch mehrere ruppige Fouls auf. In den ersten 20 Minuten sahen bereits drei TSG-Profis die Gelbe Karte.
Das machte sich auch auf den Tribünen bemerkbar. Lautstark protestierten die Anhänger von Borussia Dortmund gegen die unfaire Gangart der Gast-Mannschaft. Endlich lagen im Westfalenstadion wieder diese starken Emotionen in der Luft, wie sie jeder Fan von hart umkämpften Spielen kennt. Und liebt.
Zwar waren auch schon beim 5:2 gegen Frankfurt zum Saisonauftakt 25.000 Zuschauer im Dortmunder Stadion zugelassen. Doch bei dem einseitigen Kantersieg gegen die Eintracht waren die Emotionen der BVB-Fans nie derart hochgekocht, wie man es von besagten hart umkämpften Duellen gewohnt ist.
Borussia Dortmund: Laut wurde es
Und ein eben solches sahen die Zuschauer am Freitagabend in der Partie zwischen BVB und TSG. Laut wurde es, als Marco Reus ein klarer Elfmeter weder vom Schiedsrichter noch vom VAR gegeben wurde. Laut wurde es, als Gregor Kobel den BVB mehrmals mit überragenden Paraden vor Gegentreffern bewahrte. Und besonders laut wurde es, als Erling Haaland der wilden Partie in der Nachspielzeit ihren dramatischen Höhepunkt verpasste.
Wenige Augenblicke zuvor hatte Munas Dabbur nach einer Ecke für Hoffenheim zum 2:2 ausgeglichen. Die Ernüchterung war bei vielen Fans von Borussia Dortmund groß: Hat der BVB mal wieder einen Sieg in letzter Minute hergeschenkt? Stolpern die Schwarzgelben mal wieder gegen einen vermeintlich Kleinen?
Nicht mit Erling Haaland! Der BVB zeigte einen bärenstarken Willen, warf noch mal alles nach vorne. Und wurde belohnt.
In der 1. Minute der Nachspielzeit prügelte Erling Haaland den Ball unter die Latte und ließ das Westfalenstadion beben. Es war einer dieser emotionalen Last-Minute-Siege, wie Borussia Dortmund sie häufig unter Jürgen Kopp erlebt hatte. Und so bejubelte Trainer Marco Rose den Siegtreffer an der Seitenlinie passend mit der berühmten „Kloppo-Säge“.
Erling Haaland lässt BVB-Fans ausrasten
Bei Erling Haaland und den Fans im Stadion brachen alle Dämme. Dieser Funke schwappte sogar auf die TV-Zuschauer über, die offensichtlich emotional deutlich mehr involviert waren als bei den Geisterspielen der vergangenen Saison (hier einige Ausraster der BVB-Fans in den sozialen Netzwerken).
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Diese Welle der Euphorie kam für Fans von Borussia Dortmund endlich wieder dem Fußball nahe, den die BVB-Anhänger so lange vermisst hatten. Selbstverständlich ist das alles noch nicht vergleichbar mit einem voll ausgelasteten Westfalenstadion und einer prall gefüllten Südtribüne. Doch dieses Spiel fühlte sich bereits nach einem großen Schritt zurück zur Normalität an.