„In der Bundesliga, ist allen bekannt, sind die Fans von Borussia die besten im Land.“
So lautet ein Liedtext, welchen die Fans von Borussia Dortmund gerne im Stadion anstimmen. Er soll verdeutlichen: Die Anhänger des BVB sind in Deutschland eine Macht für sich.
Doch nicht nur hierzulande schwärmen die Menschen für Borussia Dortmund. Selbst am anderen Ende der Welt gibt es in Australien leidenschaftliche Anhänger. Wie sie 16.500 Kilometer vom Ruhrgebiet entfernt zum BVB fanden, verraten sie im Gespräch mit DER WESTEN.
Borussia Dortmund: Australischer Fanclub drückt nachts die Daumen
Als australischer BVB-Fan hat man es nicht leicht. Lebt man in Sydney, beginnt ein reguläres Bundesliga-Spiel dort um 0.30 Uhr. Genau dort, wo der Fanclub „Borussia Dortmund Australia“ beheimatet ist. Dan, Joerg, Peter, Bruce und Dhruv leben seit Jahren mit dem Dilemma.
Den Fanklub gibt es bereits seit zehn Jahren. Gegründet wurde er 2012 von Dan und einem Freund. „Für mich persönlich fing mit dem BVB alles an, als ich mit einem Freund in Europa herumreiste und wir das Westfalenstadion besuchten“, verrät er.
Zwar sei es Juli gewesen und somit fand auch kein Spiel statt. „Aber das Stadion war fantastisch“, schwärmt er. Die Tatsache, dass damals mit Mitch Langerak und Mustafa Amini zwei Australier beim BVB spielten, verstärkte die Sympathie. Und spätestens nach Besuchen auf der Südtribüne bei Spielen der Borussia war Dan hin und weg: „Es war einfach unglaublich.“
Vater und Sohn unterstützen den BVB
Joerg und Peter sind zwei weitere Mitglieder des Fanclubs. Joergs Eltern, er selbst wurde in Dortmund geboren, wanderten mit ihrem Sohn nach Australien aus, als er zwei Jahre alt war. Für ihn sei seine Liebe zum BVB daher mehr als die Bewunderung eines Spielers oder die Erinnerung an das erste Spiel. „Es liegt mir im Blut, das war schon immer so“, sagt er. „Ich war schon immer ein Fan.“
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Sein Fansein teilt er mit seinem Sohn Peter: „Mit Dortmund gehen wir durch dick und dünn.“ Peter wurde früh auch von anderen Verwandten auf den Dortmunder Weg gebracht. „Wir haben früher viele Trikots und T-Shirts von Papas Tante und Onkel bekommen. Die haben uns immer welche geschickt. So haben wir erfahren, wer für den Verein spielt“, erinnert er sich. Der erste Spieler, den er auf dem Trikot hatte: Andreas Möller.
Von klein auf wuchs seine Liebe zum Verein. Mangels Übertragung sah sich Peter die Spieler der Meister-Jahre meist nachts auf diversen Streaming-Seiten an. Was er am Verein so liebt? „Auch wenn wir jedes Jahr die zweite Geige hinter Bayern München spielen, würde ich es nicht anders haben wollen. Dortmund ist eine richtige Familie, in der die ganze Gemeinschaft involviert ist.“
Borussia Dortmund: Klopps Aura wirkte auch nach Australien
Bruce dagegen fand erst während der Meisterjahre zu Borussia Dortmund. Wegen des Erfolgs seien BVB-Spiele damals oft gezeigt worden. „Ich erinnere mich an drei Dinge: Jürgen Klopp, die gelbe Wand und Barrios, der in dieser Saison die Tore am Fließband schoss“, blickt er zurück. Klopp habe mit seinem Charisma die Menschen angezogen.
„Ich wurde einfach hineingezogen. Als ich das erste Mal die gelbe Wand sah, sagte ich: ‚Da muss ich eines Tages hin'“, verrät Bruce. Und so kam es dann auch: 2016 reiste er zu seinem 60. Geburtstag ins Ruhrgebiet und besuchte gleich mehrere BVB-Spiele.
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Ähnliches berichtet auch Dhruv, der einst in Südafrika aufwuchs. „Wie Bruce schon sagte, es gibt Dinge, die einen mitreißen“, meint er. „Die gelbe Wand und Jürgen Klopp.“ Viele Fans, er selbst eingeschlossen, waren zudem von der Menge der schieren Anzahl der BVB-Anhänger überwältigt. „Es ist einfach erstaunlich.“