Platz 8 – so lautet die triste Realität für Borussia Dortmund. Noch schlimmer: So lautet sie völlig zurecht, denn der BVB spielt kein Stück besser, als es die Tabelle zeigt. Wie auch im letzten Jahr droht schon jetzt ein Drama. Das Verpassen der Champions League.
In der Vorsaison rettete Borussia Dortmund ein neues Hintertürchen. Erstmals durfte auch der Fünfte der Bundesliga in der Champions League spielen. Kann man sich notfalls wieder auf diese Weise in die Königsklasse mogeln?
Borussia Dortmund: Wieder Champions League über die Hintertür?
European Performance Spots – so nennt die UEFA das neu geschaffene Fallnetz für Klubs aus den Top-Ligen. Die ersten Profiteure: der FC Bologna und Borussia Dortmund. Sie verpassten in ihrem Land die Qualifikation für die Champions League über den üblichen Weg, also Platz 1 bis 4. Dass sie trotzdem dabei waren, verdankten sie der neuen Regel. Sie vergibt einen zusätzlichen Startplatz an die beiden Ligen, deren Vereine in der vorangegangenen Saison international am besten performt haben.
+++ Borussia Dortmund: Bundesliga-Paukenschlag! Der BVB kann nur neidisch zuschauen +++
Die Rechnung: Die Klubkoeffizienten (Punkte für internationale Siege, Unentschieden und jedes Weiterkommen) aller Teilnehmer eines Landes in den drei Europapokal-Wettbewerben geteilt durch die Zahl der Vereine, die in Europa spielen durften. Sieben deutsche Klubs holten 2023/24 so insgesamt 135,5 Punkte. Geteilt durch sieben ergibt das einen Schnitt von 19,357. Das reichte für Platz 2 im neuen Ranking hinter Italien und damit für den weiteren Startplatz. Alles klar?
Kann Platz 5 wieder reichen?
Glück gehabt, Borussia! Doch nun zeichnet sich ab: Auch in dieser Saison droht die Qualifikation für die Champions League zur Zitterpartie zu werden. Die ersten vier Plätze entrücken Spieltag für Spieltag. Darf der BVB wieder auf das Hintertürchen European Performance Spot hoffen?
Die Antwort: Er sollte es nicht. Zwar werden auf diese Weise wieder zwei Startplätze vergeben. Damit einer davon erneut nach Deutschland geht, braucht es aber eine Glanzleistung möglichst aller international vertretenen Klubs. Letzte Saison spielten Bayern, Dortmund und Leipzig eine fast schon magische Gruppenphase. Der FCB zog anschließend bis ins Halbfinale ein, der BVB stand sogar im Endspiel. Dazu erreichte Leverkusen das Europa-League-Finale. Eine Sahne-Saison, die bei weitem nicht die Regel ist.
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Derzeit zeichnet sich sowas überhaupt nicht ab. Nur Leverkusen wäre Stand jetzt direkt für das Achtelfinale qualifiziert, Borussia Dortmund und Bayern müssten in die Playoffs, Stuttgart wäre raus und Leipzigs Königsklassen-Aus ist sogar schon vorzeitig besiegelt. Und auch in Europa League und Conference League überragt kein deutscher Klub. Das Ergebnis: Beim Zwischenstand im Ranking des European Performance Spots ist Deutschland Zwölfter hinter der Türkei und Zypern.