Er gehörte schon fast zu Borussia Dortmund wie die Farben Schwarz und Gelb – Michael Zorc. Nach 44 Jahren BVB macht „Susi“ wie er genannt wurde Schluss.
Bei Borussia Dortmund hinterlässt er viel. Zum Abschied blickt Michael Zorc zurück. Zurück auf die schönen und weniger schönen Momente.
Borussia Dortmund: Von der Jugend zu den Profis und ins Management
Im Jahr 1978 kam der kleine Michael Zorc in die Jugendmannschaft des BVB. Damals rechnete wohl keiner mit einer derart festen Bindung zwischen Zorc und seinem neuen Herzensklub. 1982 folgte der Schritt zu den Profis, 1998 das Karriereende immer noch in Schwarz-Gelb. Damit nicht genug. Zorc wechselte ins Dortmunder Management. Als Sportdirektor hat er dann großen Anteil daran, dass der BVB heute so erfolgreich ist, wie er ist.
Zwischen Champions-League-Sieg, Double und Insolvenz, Zorc hat beim BVB alles erlebt. „Das hört sich jetzt ein bisschen selbstlobend an, aber ich möchte schon sagen, dass die letzten zehn, zwölf Jahre sportlich mit die besten bei Borussia Dortmund waren, weil sie über einen ganz langen Zeitraum stabil waren“, blickt Zorc zum Abschied im Gespräch mit „schwatzgelb.de“ zurück.
Zorc erinnert sich: Pandemie einer der schwersten Momente
„Wir haben in den letzten elf Jahren nur einmal nicht Champions League gespielt, in Klopps letztem Jahr haben uns da aber auch noch für die Europa League qualifiziert. Als Sportdirektor war das meine Aufgabe. Also Tradition und diese gefühlige Gemengelage beiseite: Ich glaube, dass der BVB eine sehr, sehr solide Basis hat“, so Zorc weiter. Keine Frage: Der 59-Jährige hat den Verein eindrucksvoll geprägt.
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Unter den vielen Hochs gab es auch einige Tiefs. So etwa das verlorene Champions-League-Finale 2013. Zorc selbst nennt aber noch auch noch andere Dinge. „Wir haben jetzt nahezu zwei Jahre lang mit wenig Kapazität oder ganz ohne Zuschauer gespielt, das war scheiße, das muss man ganz ehrlich sagen […].“ Gemeint ist die Corona-Pandemie, die die (Fußball-)Welt im festen Griff hatte. „Auf einmal hörst du, was ein Ordner hinter dem Tor flüstert, das war ein ganz skurriles Geschehen, und das macht auch den Fußball nicht aus.“
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Michael Zorc fragt sich: Verliert der Fußball an Bedeutung?
Zorc habe sich konkrete Sorgen gemacht, wie er nun gesteht: „Ich hatte echt Angst, dass es eine größere Entwöhnung vom Fußball gibt, als es jetzt dann tatsächlich der Fall war. Man sieht ja doch, dass die Stadien bei uns und bei bestimmten Klubs trotzdem wieder voll sind und die Leute auch gerne hingehen und dieses gesellschaftliche Erlebnis haben wollen. Das ist schön, das stimmt mich zuversichtlich.“ Die Hoffnung wolle er also nicht aufgeben.
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Der ehemalige Bundesliga-Star blickt auf eine tolle Karriere als Spieler und Manager zurück. Als die größte Legende von Borussia Dortmund wolle er sich nicht bezeichnen. „Erstens ist es für mich ein Grundprinzip, dass man sich selbst nie so bezeichnen sollte. Das gehört sich nicht. Zweitens ergibt es sich, dass so etwas vor allem aus dieser langen Zeit und Verweildauer beim Verein gesagt wird. Manche hatten in den Jahren zuvor gar nicht die Möglichkeit, so lange zu bleiben – auch nicht in den 50er- und 60er-Jahren, die für den BVB teilweise auch sehr positiv waren.“
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Zorc immer ein großer Teil des BVB
Als Favoriten werfe er „Stopper Paul“ in den Topf. Gemeint ist Wolfgang Paul „der damals Kapitän dieser Mannschaft war und heute mit über 80 immer noch zu jedem Spiel kommt“. Ob nun größte Legende oder nicht, Michael Zorc wird immer ein Teil der großen BVB-Geschichte bleiben. (fp)