Friede, Freude, Erbsensuppe? Das braucht Borussia Dortmund auf seinen Jahreshauptversammlungen dieses Jahr nicht zu erwarten. Es knirscht beim BVB – nicht nur wegen der sportlichen Lage.
Der klammheimlich eingetütete Rheinmetall-Deal (hier mehr) droht bei Mitglieder- und Aktionärsversammlung zum Streitthema zu werden. Mehr noch: Ein regelrechter Aufstand gegen die Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern bahnt sich an.
Borussia Dortmund: Protest gegen Rheinmetall-Deal
Wenige Tage vor dem Champions-League-Finale ließ der BVB die Bombe platzen: Der Klub verkündete eine Partnerschaft mit dem deutschen Mega-Unternehmen Rheinmetall. Der nennt sich selbst einen „Technologie-Konzern“, ist aber vor allem eins: ein gigantischer Produzent von Waffen. Mit denen verteidigt sich die Ukraine gegen Russland – der deutsche Konzern hat aber auch keine Gewissensbisse, Kriegstreiber und aggressive Autokraten in aller Welt zu beliefern und damit Krisenherde weiter anzuheizen.
+++ Borussia Dortmund: Verwirrung – Fans trauen ihren Augen nicht +++
Der Deal sorgte bei weiten Teilen der Fans für Entsetzen. Bis auf einen lauten Aufschrei und Protest-Plakate blieb ihnen jedoch keine Möglichkeit, sich gegen den Deal zu wehren – bis jetzt. Denn nun steht bei Borussia Dortmund erst die Mitgliederversammlung (Sonntag, 24. November) und tags darauf die Aktionärsversammlung an. Und die könnten für Hans-Joachim Watzke, Carsten Cramer & Co. richtig ungemütlich werden.
Rheinmetall-Deal sorgt für heftigen Gegenwind
Denn obwohl sich angesichts der erneuten Wankelmütigkeit viele sportliche Fragen aufdrängen, steht vor allem der Rheinmetall-Deal im Fokus. Unzählige Mitglieder schäumen vor Wut, in so einem brisanten Deal vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Mehr noch: Sie wünschen sich, nein fordern, dass sich ihr BVB mit der Kriegsmaschinerie oder ähnlichem gar nicht erst einlässt.
Ein sofortiger Stopp des Rheinmetall-Deals – mit dieser Forderung wird der Vereinsvorstand gleich mehrfach konfrontiert. Entsprechende Anträge gingen zuhauf vor den Versammlungen bei Borussia Dortmund ein. Und dabei wird es nicht bleiben. Greenpeace hat bereits im Vorlauf alle BVB-Sponsoren angeschrieben und ihren Einsatz gegen die Rheinmetall-Partnerschaft gefordert. Und gleich mehrere Politiker der Satirepartei „Die Partei“ kandidieren für den Aufsichtsrat mit dem Ziel, den Deal sofort zu stoppen.
Auch spannend:
„Ich kandidiere, weil ich Rheinmetall rausschmeißen will. Rote Karte!“, schmettert Martin Sonneborn bereits Tage vor den Versammlungen hinaus. Borussia Dortmund stehen ungemütliche Tage bevor, die sich der Verein durch den Umgang mit einem solch brisanten Thema wohl selbst zuzuschreiben hat.