Die Protagonisten von Borussia Dortmund überschlugen sich mit negativen Superlativen. Gerade hatte der BVB desolat bei Holstein Kiel mit 2:4 verloren. Die Stimmung war anschließend auf dem Gefrierpunkt. Einige Profis holten sich noch eine Ansage der Ultras ab (hier mehr dazu erfahren), dann schlichen sie in die Kabine.
Die Mannschaft habe überhaupt nicht angenommen, was sie in Kiel erwartet habe, polterte Trainer Nuri Sahin anschließend. „Dass wir denen solche Geschenke machen, wird Konsequenzen haben. Das ist klar“, drohte der Trainer von Borussia Dortmund. Stellt sich die Frage: Wen trifft es?
Borussia Dortmund: Wer bekommt eine Denkpause?
Besonders zynische Stimmen würden wohl sagen, dass Sahin beim kommenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt am besten alle elf Spieler austauschen sollte. Für eine Rolle als Leistungsträger qualifizierte sich in Kiel tatsächlich kaum jemand. Aber genauso klar ist auch, dass Sahin keinesfalls elf Wechsel vornehmen wird – und angesichts des Kaders auch gar nicht kann.
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Gesetzt sein dürften weiterhin Stammtorwart Gregor Kobel, der von seiner Hintermannschaft wieder ordentlich im Stich gelassen wurde. Auch Nico Schlotterbeck als Führungsspieler und Abwehrboss bleibt unangefochten. Ebenso kann es sich Borussia Dortmund, wenn man Tore schießen will, kaum leisten, auf Jamie Gittens (fünf Tore in den letzten sieben Spielen) und Serhou Guirassy zu verzichten – auch wenn dieser in Kiel sehr blass blieb.
SIE könnte es treffen
Unmissverständlich machte Sahin nach dem Spiel in Kiel klar, dass er die Kreativität seiner Mannschaft vermisst habe. „Ich habe kaum tiefe Läufe gesehen. Wenn der Gegner gestaffelt steht und du jeden Ball ins Zentrum schlägst, ist das gefundenes Fressen für den Gegner. Ich kann mich an keine gute Torchance erinnern“, meckerte er. Eine Kritik, die sich besonders an die Spielgestalter der Mannschaft gerichtet haben dürfte.
Julian Brandt ist seit Wochen ein Schatten seiner selbst. Die Kritik an dem Mann, der eigentlich das Reus-Erbe als Gesicht, Nummer 10 und Fanliebling des Vereins antreten sollte, wächst immer mehr (hier mehr erfahren). Auch Marcel Sabitzer bekleckerte sich in Kiel wahrlich nicht mit Ruhm. Unter Sahin hat er es ohnehin schwer. Gut möglich, dass es wieder auf die Bank geht.
Borussia Dortmund: Chance für Rückkehrer?
Auch Felix Nmecha und Emre Can müssen sich beweisen, wollen sie ihren Stammplatz behalten. Für Can steht in der Innenverteidigung Waldemar Anton bereit, der die Abwehr nach seiner Hereinnahme in Kiel immerhin mit stabilisieren konnte.
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Ebenso kehrt Pascal Groß nach abgesessener Rot-Sperre zurück und könnte damit im zentralen Mittelfeld wieder eine Rolle spielen. Ebenso wie Torschütze Gio Reyna, der wenigstens etwas wie Gefahr an einem verkorksten Abend für Borussia Dortmund ausstrahlte.