Borussia Dortmund geht personell am Stock. Auch gegen Sturm Graz entspannt sich die fast schon surreale Verletztensituation nicht. Nuri Sahin kündigte schon vor dem Spiel an, dass es auf der Reservebank einige leere Plätze geben wird.
Die Sorgen übertragen sich auch in die U23. Dort sorgt die Personalnot der Profis ebenfalls für Turbulenzen. Spieler fehlen oder müssen sich auf die Spiele für beide Mannschaften vorbereiten. Doch das Team von Trainer Jan Zimmermann meistert die schwierige Situation beeindruckend. Gegen Verl gab es die nächste starke Leistung. Die Matchwinner wissen: Solange Nuri Sahin personell am Stock geht, ist die Tür zu den Profis so offen wie nie zuvor.
Borussia Dortmund: Talente drängen sich auf
Yannik Lührs, Marcel Lotka, Rodney Elongo-Yombo, Jordi Paulina, Ayman Azhil, Niklas Jessen: Sie alle gehören beim BVB II zu den wichtigsten Spielern. Und sie alle saßen am Samstagabend auf der Bank, als die Profis gegen RB Leipzig gewannen. Ebenso wie die Top-Talente und U23-Teilzeitkräfte Cole Campbell und Filippo Mané.
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Sahin blieb bei acht verletzungsbedingten Ausfällen nichts anderes übrig. Und so hatte U23-Coach Zimmermann am Sonntag die nächste schwierige Situation zu meistern. Einige Stützen brachen weg, weil sie nur 24 Stunden zuvor für die Profis gespielt hatten – oder waren nach dem Bank-Abenteuer beim Bundesliga-Topspiel nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Das Ergebnis: ein respektabler Sieg.
U23-Talente trotzen Personalkrise
Personalnot auch bei der Drittliga-Vertretung, doch die trotzt den Sorgen und lieferte gegen den zuvor einen Monat ungeschlagenen SCV eine beeindruckende Leistung ab. Mit Lotka, Lührs, Elongo-Yombo und Paulina in sogar in der Startelf. „Die Ausgangssituation war nicht leicht“, sagt Zimmermann nach dem 3:1-Sieg. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen aufgrund der ganzen Umstände. Gestern macht sich ein 19-Jähriger vor 80.000 Zuschauern warm, und heute schmeißt sich das Team vor 1000 Zuschauern gegen Verl in jeden Zweikampf.“
Erfreulich für den BVB – und auch für Nuri Sahin selbst. Denn ihm drängen sich in der schwierigen Situation nun sogar weitere Talente auf. Das gilt nicht nur für die Youngster, die der Chefcoach derzeit zum inneren Kreis der Kader-Anwärter zählt.
Neben den inzwischen von der Profi-Bank bekannten Gesichtern wissen auch Spieler wie Julian Hettwer, Antonio Foti, Babis Drakas und Franz Roggow in der 3. Liga zu überzeugen. Sie alle sind zwischen 21 und 22 Jahre alt, entwicklungsfähig und wittern eine große Chance. Zimmermann verrät: „Mit der Leistung haben sie einige Pluspunkte bei mir gesammelt. Die Jungs wissen, dass aktuell die Tür für sie bei den Profis auf ist. Und sie schmeißen alles rein, um Aufmerksamkeit für ihre Leistung zu erwecken.“
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Einigen ist das schon gelungen – und solange bei Borussia Dortmund keine Besserung in Sicht ist, wird noch der ein oder andere Profi-Besuch ausstehen.