Er war Leistungs- und Hoffnungsträger in den Nachwuchsmannschaften von Borussia Dortmund. Mit Tobias Raschl, glaubte der BVB, habe man den nächsten großen Star in den eigenen Reihen. Doch der Durchbruch zu den Profis – er gelang dem talentierten Mittelfeldspieler im Ruhrgebiet nicht.
Stattdessen wechselte Raschl vor knapp einem Jahr zur SpVgg Greuther Fürth. Dort spielt er mittlerweile regelmäßig und will seinen Weg mit Bedacht gehen. Gegenüber DER WESTEN spricht das ehemalige Juwel von Borussia Dortmund über die Zeit beim BVB, seinen Abgang und was er mit Fürth vorhat.
Borussia Dortmund: Raschl erlebte zwei wertvolle Dinge
Sechseinhalb Jahre trug Raschl das schwarz-gelbe Trikot. Als 15-Jährigen holte ihn der BVB aus Düsseldorf. Bei der Borussia durchlief er alle Jugendmannschaften. Die erfolgreichste Zeit erlebte er in der U19. Dort holte er an der Seite anderer Talente wie Luca Unbehaun oder Immanuel Pherai den Meistertitel 2019.
„Das war eine große Erfahrung in einem Endspiel vor vielen Zuschauern spielen zu dürfen – das war etwas Besonderes, was einen Kick gegeben hat“, erinnert sich Raschl gegenüber DER WESTEN an das Finalspiel gegen den VfB Stuttgart zurück. Vor knapp 8.000 Zuschauern konnte Raschl beim 5:3-Sieg eine Vorlage beisteuern.
Der Erfolg sei neben dem Einstieg in die Profimannschaft einer der beiden prägendsten Erfahrungen seiner Zeit bei Borussia Dortmund gewesen, verrät Raschl. Bei den Profis „habe ich kennengelernt, wie das Profibusiness funktioniert und der Alltag abläuft“, sagt er heute. „Das war mit das Wertvollste, weil ich mich so darauf vorbereiten konnte, wie es auch bei anderen Mannschaften wie jetzt in Fürth abläuft.“
Durchbruch bei den Profis blieb ihm verwehrt
In der ersten Mannschaft von Borussia Dortmund konnte er sich jedoch nicht durchsetzen. „Klar bin ich mir bewusst, dass die Chance riesig war, wenn man in dem Stadion vor diesen Fans spielt oder spielen könnte“, sagt Raschl knapp ein Jahr nach seinem Wechsel.
„Aber es bringt nichts, dem hinterherzutrauern. Ich habe hier eine neue Aufgabe und hier fühle ich mich wohl“, stellt er klar. Er verschwende keinen Gedanken daran, lieber wieder in Dortmund zu sein. „Ich weiß, was ich dort hatte, aber ich weiß auch, was ich hier habe.“
Borussia Dortmund: Abgang nach sechseinhalb Jahren
Der Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth habe sich für ihn komplett ausgezahlt, berichtet der 22-Jährige. „[In Dortmund] habe ich viel für die U23 in der dritten Liga gespielt“, so Raschl. „Aber mein Anspruch war es, mich regelmäßig in einer besseren Liga zu zeigen.“
Diese Chance habe sich durch den Wechsel nach Fürth ergeben. „Ich fühle mich super wohl“, sagt das Ex-Juwel von Borussia Dortmund. Besonders, seit es bei der Spielvereinigung wieder aufwärts geht. Seit Alexander Zorniger im Oktober als Cheftrainer übernahm, haben sich Raschl und seine Kollegen aus der Krise gekämpft. Damals war man Letzter, jetzt immerhin 10.
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„Das macht etwas mit einem Team, wenn du auf einmal gewinnst, dann kommt der zweite Sieg und dann bist du in Fahrt“, erklärt Raschl. Das gilt auch für ihn selbst. Seit dem Wechsel sei er gut im Rhythmus und wolle auch so weiter machen. Das Ziel sei es in der Rückrunde nun, „deutlich mehr Siege wie in der Hinrunde“ einzufahren und dabei eine wichtige Rolle zu spielen.