31 Tore in 28 Pflichtspielen. Die Quote von Erling Haaland bei Manchester City ist absurd. So gut es für ihn persönlich läuft, so schlecht läuft es für sein Team. „Nur“ Platz zwei, weiterhin fünf Punkte hinter Tabellenführer Arsenal. Mit einem Spiel mehr als die Londoner. Die Dominanz der letzten Jahre scheint in dieser Saison vergangen.
Die Personalie Erling Haaland spaltet momentan die englische Fußballwelt. Während einige Experten in Haaland den falschen Spieler für das System von Pep Guardiola sehen, finden andere, dass der Norweger das City-Spiel deutlich flexibler mache. Jetzt mischt sich sogar ein Ex-Star von City-Rivale Manchester United ein.
United-Legende verteidigt Haaland
Dass die Diskussion um Erling Haaland so weit gehen würde, hätte zum Ende des letzten Jahres wohl niemand gedacht. Laut Ex-Liverpool-Star Jamie Carragher sei der ehemalige Dortmund falsch im Team von Star-Coach Guardiola. In Carraghers Augen sei es diese Saison viel einfacher, ManCity zu bespielen. „Sie sind also eine andere Mannschaft – und eine schwächere Mannschaft – mit Erling Haaland im Team“, verdeutlichte der 45-Jährige.
Ein anderer TV-Experte in England hält Meinungen wie diese jedoch für Schwachsinn. Innenverteidiger-Legende Rio Ferdinand verteidigt Haaland. Und das als Ex-United Spieler. Hat Ferdinand sonst für den „blauen Teil Manchesters“ überhaupt nichts übrig, geht ihm die Kritik an dem Ex-Dortmunder zu weit. „Ich weiß nicht, wie jemand 25 Tore für eine Mannschaft schießen kann und dich das schlechter macht. Das kapiere ich wirklich nicht“, erklärte Ferdinand gegenüber der „Daily Mail“.
Die Diskussionen um die Rolle Haalands bei Manchester City reichen also bis zum Rivalen der Skyblues. Für Ferdinand sei der norwegische Superstar jedoch etwas, was City unter Guardiola lange nicht mehr oder noch nie in der Form hatte: eine echte Bedrohung im Strafraum.
Neuer Spielstil mit Haaland
In den letzten Jahren stand Manchester City für eine absolute Dominanz in ihrem Spiel. Mit einem herausragenden Mittelfeld um Star-Spieler Kevin De Bruyne beherrschten sie spielerisch nahezu jeden Gegner. Dies änderte sich mit der Verpflichtung Haaland. Da die Skyblues mit ihm jetzt einen echten Stoßstürmer dazu bekommen haben, musste ein kreativer Mittelfeldspieler weichen. Dementsprechend änderte sich der Spielstil von Guardiolas Team: Schnelle Wege nach vorne in die Spitze anstatt den Gegner mit schnellem Passspiel schwindelig zu spielen.
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„Die Dominanz und die Spielkontrolle war in den vorherigen Saisons etwas besser“, merkte Rio Ferdinand an. Für ihn sei dies aber selbstverständlich, wenn man einen solchen Weltklasse-Stürmer holen könne. Wie die Saison für Manchester City weiter geht, bleibt abzuwarten. Der entscheidende Faktor in der Beurteilung der Saison wird vor allem die Champions League sein.