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Oliver Kirch ist nützlich – egal, wo der BVB ihn braucht

Oliver Kirch ist nützlich – egal, wo der BVB ihn braucht

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Foto: imago/Thomas Bielefeld
Der 32-Jährige springt bei Borussia Dortmund ein, wenn er gebraucht wird. Auch gegen Köln ist mit ihm zu rechnen – erst einmal als Rechtsverteidiger.

Dortmund. 

Wieder einmal traf Jürgen Klopp eine dieser Entscheidungen, mit der niemand gerechnet hatte. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte im Champions-League-Spiel bei Juventus Turin (1:2) schon mitansehen müssen, wie sein Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek verletzt vom Feld gehumpelt war. Und nun signalisierte der hilfsweise auf Rechts verschobene Innenverteidiger Sokratis, dass auch er wegen Muskelbeschwerden nicht weitermachen könne. Weitere Alternativen fehlten. So kam nach der Pause Oliver Kirch, riegelte die rechte Seite ab und zeigte auch nach vorne gute Szenen.

Man kann behaupten: Der 32-Jährige ist geblieben und wird wohl auch im Heimspiel des BVB am Samstagabend gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr live in unserem Ticker) auflaufen. Mit Überraschungen kennt der gebürtige Soester sich schließlich spätestens seit seinem Durchbruch bei der Borussia aus: Im Frühjahr 2014 empfingen die Schwarz-Gelben Real Madrid zum Champions-League-Rückspiel, nachdem man in Madrid 0:3 verloren hatte. Im Dortmunder Mittelfeld spielte zur allgemeinen Verwunderung Oliver Kirch – und das derart stark, dass der BVB mit einem 2:0-Sieg fast noch die Verlängerung erzwungen hätte. Damals wie heute war die Vorgabe ähnlich: „Der Trainer hat mir gesagt, er verlangt kein perfektes Spiel von mir“, erzählt Kirch. „Sondern einfach nur, dass ich die gute Form, die ich im Training zeige, auf den Platz bringe.“

Kirch musste wegen Verletzung beim BVB zurückstecken

Das gelang in Turin, gegen den FC Schalke 04 (3:0) und im DFB-Pokal bei Dynamo Dresden (2:0) sehr ordentlich, nur beim Hamburger SV (0:0) schwächelte er – wie die gesamte Mannschaft. „Er hat das toll gemacht“, lobt dennoch Trainer Jürgen Klopp. „Für die kurze Anlaufzeit, die er hatte, sich daran zu gewöhnen, war es sogar überragend gut.“

Kirch genießt den Zuspruch, denn bis zu seiner Einwechslung gegen Turin war die Saison für ihn enttäuschend verlaufen: Nach starker Vorsaison sowie überzeugenden Auftritten im Supercup und DFB-Pokal erlitt der Mittelfeldspieler noch vor dem ersten Ligaspiel einen Muskelbündelriss und musste wochenlang pausieren. Und als er wieder fit war, spielten auf seiner Position, auf der es gegen Köln ebenfalls Vakanzen geben könnte, erst einmal andere.

Maximal vorsichtige Kritik

„Ich hätte da sicher gerne geholfen und die Möglichkeit dazu gehabt, weil wir auf der Position immer noch sehr viele Ausfälle hatten zu dem Zeitpunkt“, sagt er – was sich durchaus als eine maximal vorsichtig vorgetragene Kritik an den Entscheidungen des Trainers verstehen lässt.