Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat schnell auf den plötzlichen Rückzug von Jörg Butt reagiert und Wolfgang Dremmler als neuen Leiter im Nachwuchsbereich benannt.
Keine 48 Stunden hat es gedauert: Der Bayern München hat schnell auf den plötzlichen Rückzug von Jörg Butt reagiert und Wolfgang Dremmler als neuen Leiter im Nachwuchsbereich benannt. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Wolfgang Dremmler eine überzeugend und auch interne Lösung für die Chefposition im Nachwuchsbereich gefunden haben“, erklärte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge in einer Pressemitteilung am Donnerstag. Butt hatte sein erst im Sommer angetretenes Amt als Nachwuchschef am Dienstag überraschend niedergelegt.
Dremmler hatte einst das „Junior Team“ der Bayern installiert und war in den vergangenen 17 Jahren für das Scouting verantwortlich. „Jetzt kehrt er mit seiner großen Erfahrung auch als Chef ins Jugendleistungszentrum des FC Bayern München zurück. Wir sind sehr froh über diese Entscheidung“, führte Rummenigge fort. Hoch gehandelt worden war im Vorfeld auch Stefan Börger. Den Kontakt zum U17-Nationaltrainer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer am Mittwoch jedoch in dieser Sache vehement bestritten.
Dremmler: „Aufgabe reizt mich sehr“
Sammer hatte sich auch über die vorschnelle Diskussion um einen Nachfolger für Butt brüskiert und diese als „respektlos“ bezeichnet. Es ging dann jedoch tatsächlich schneller als erwartet. „Keine Frage, diese Aufgabe reizt mich sehr“, sagte der 58-jährige Dremmler. Der Defensivspieler stammt aus Salzgitter, spielte von 1973 bis 1979 bei Eintracht Braunschweig in der Bundesliga und ging dann nach München. Dort wurde er viermal Deutscher Meister (1980, 1981, 1985, 1986) und dreimal DFB-Pokalsieger (1982, 1984, 1986). 1982 stand er mit der deutschen Nationalmannschaft im WM-Finale in Madrid gegen Italien (1:3). Er bestritt 27 Länderspiele.
Übernimmt Dremmler den Aufgabenbereich von Butt deckungsgleich, wird er sich vor allem um die Administration der Nachwuchsarbeit kümmern. Michael Jung und Michael Tarnat haben bislang die Federführung in allen sportlichen Fragen. Butt brachte allerdings auch diese Aufgabe nach nicht einmal drei Monaten „nicht die gewünschte Zufriedenheit und Passion“. Er habe „dieses Tätigkeitsfeld falsch eingeschätzt“, ließ er sich in der Pressemitteilung am Dienstag zitieren.
Keine Auseinandersetzung mit Sammer
Zwist mit Revolutionär Sammer, der auch im Jugendbereich Veränderungen angekündigt hat, soll es allerdings nicht gegeben haben. Bis zum überraschenden Rückzug des ehemaligen Torhüters hatte sich Sammer wohl nur einmal länger mit den Nachwuchsverantwortlichen ausgetauscht. Inhaltlich auf die Arbeit im Jugendbereich eingewirkt hatte der frühere DFB-Sportdirektor noch nicht. (dapd)