Der MSV Duisburg trennt sich nach dem Entzug der Lizenz für die kommende Saison der 2. Fußball-Bundesliga mit sofortiger Wirkung von seinem Geschäftsführer Roland Kentsch.
Duisburg (SID) – Der MSV Duisburg trennt sich nach dem Entzug der Lizenz für die kommende Saison der 2. Fußball-Bundesliga mit sofortiger Wirkung von seinem Geschäftsführer Roland Kentsch. Das teilte der Klub am Donnerstag mit. Laut Informationen der WAZ sollen zudem der Aufsichtsratsvorsitzende Gerd Görtz sowie die Aufsichtsratsmitglieder Dietmar Cremer und Walter Schlenkenbrock ihre Mandate niedergelegt haben. „Der gesamte Aufsichtsrat wird neu geordnet“, sagte MSV-Präsident Udo Kirmse nach dem Trainingsauftakt am Nachmittag, wollte jedoch einzelne Personalien nicht kommentieren.
Der MSV, der vor dem Ständigen Schiedsgericht Einspruch gegen die Verweigerung der Spielgenehmigung eingereicht hat, begründete die Entlassung Kentschs mit „erheblichen Differenzen hinsichtlich der Ausrichtung des Vereins“ Zudem soll es laut Kirmse „tiefgreifenden Vertrauensbrüche“ gegeben haben. Kentschs Nachfolger wird das Vorstandsmitglied Björn Scheferling, zudem soll in Kürze noch ein weiterer Geschäftsführer berufen werden.
„Wir stellen einen nachhaltigen Vertrauensverlust in die Geschäftsführung fest“, sagte Kirmse, „aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Leitung des Lizenzspielbetriebes mit sofortiger Wirkung in andere Hände zu legen, um dem MSV Duisburg eine tragfähige Grundlage für die Zukunft zu geben.“ Dabei stehe die Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichts in der kommenden Woche „uneingeschränkt im Vordergrund“.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte dem DFB-Pokal-Finalisten von 2011 die Lizenz verweigert, nach SID-Informationen hatte es einen Rechenfehler seitens des Vereins gegeben. Man wolle „mit Demut und Zurückhaltung ins Schiedsgerichtsverfahren gehen“, sagte Kirmse: „Und dann mit Mut, der Unterstützung der Fans und der Stadt Duisburg in die heikle Phase gehen.“ Über Einzelheiten bezüglich des Verfahrens wollte sich Kirmse nicht äußern.
Trainer Kosta Runjaic, der beim Zweitligisten 1. FC Köln im Gespräch gewesen war, sagte, dass es „kein normaler Trainingsauftakt war.“ Es sei jedoch richtig gewesen, zu trainieren, da es „vor allem wichtig für die Spieler war, die ganze Problematik zusammen aufarbeiten zu können und Stück für Stück zur Normalität zurückzufinden.“ Nach eigenen Angaben am Donnerstag hatte der 42-Jährige ein „gutes Gespräch mit Köln. Ich habe aber weder zu- noch abgesagt, da es nur ein Austausch war.“ Er wolle Duisburg in dieser Situation zudem nicht im Stich lassen.
Auch für Sportdirektor Ivica Grlic kam ein Abschied nicht infrage: „Ich bin keiner, der wegrennt, und ich gehe davon aus, dass wir die Lizenz bekommen. Aber sollte es anders kommen, bin ich auch verbereitet.“
2013-06-13 19:35:00.0