Frauenfußball-Bundesligist FCR Duisburg kann die aktuelle Saison wohl trotz finanzieller Schieflage zu Ende spielen. Insolvenzverwalter Andreas Röpke will kurzfristig die Lücke von 250.000 Euro versuchen zu schließen, um dem Klub dann eine Perspektive für den Verbleib in der Bundesliga zu schaffen.
Duisburg.
Frauenfußball-Bundesligist FCR Duisburg fehlen 250.000 Euro zur Abwendung eines drohenden Insolvenzverfahrens. Dies bestätigte der auch sportlich kriselnde
Verein am Freitag auf einer Pressekonferenz. Dennoch sei der dreimalige
DFB-Pokalsieger „zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagte
Insolvenzverwalter Andreas Röpke. Das Ziel sei es, die Lücke bis zum 30. Juni zu
schließen.
„Trotz der Zahlungsunfähgkeit“ sei der Verein in der Lage, die
laufende Saison zu Ende zu spielen, sagte Röpke: „Wenn die Sponsorenzusagen
eingehalten werden“. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte bereits
bestätigt, dass der Insolvenzantrag, den Duisburg Ende Januar stellen musste,
keine ‚Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Liga“ habe.
Priorität hat Sicherung des Klassenerhalts
„Das oberste
Ziel ist die Sicherung des Klassenerhaltes“, sagte der Insolvenzverwalter.
Darüber hinaus wolle man den Klub auf „gesunde Füße“ stellen. Dabei wird der FCR wohl in Zukunft vermehrt auf private Sponsoren setzen, die im wirtschaftlich
angeschlagenen Duisburg unabhängiger sind als die städtischen Partner. Eine
sechstellige Summe, die an nicht-sportliche Bedingungen geknüpft ist, sei
bereits zugesagt.
Für die Rettung plant der ehemalige Spitzenklub, der
sich im Zuge der finanziellen Schwierigkeiten bereits von mehreren Spielerinnen
trennen musste und auf Platz neun abruschte, mehrere Aktionen, um die
Unterstützung der Zuschauer einzuholen – auch in Zusammenarbeit mit Männer-Zweitligist MSV Duisburg.
Vor MSV-Spiel werden „Rettershirts“ verkauft
Vor dem MSV-Punktspiel am Samstag (13
Uhr/live bei uns im Ticker) gegen 1860 München werden „Rettershirts“ verkauft und
Dauerkarteninhaber des FCR haben freien Eintritt. Eine Fusion sei aber nicht
geplant, sagte FCR-Vorstandsvorsitzender Thomas Hückels.
Zudem wird es
ein Benefizspiel gegen den Top-Klub 1. FFC Frankfurt geben, der wie Meister
Turbine Potsdam und die SGS Essen seine Solidarität mit dem FCR bekundet hatte.
„Dieser Zuspruch freut uns sehr“, sagte Hückels. (sid)