Die WM in Katar war das wohl umstrittenste Fußballturnier seiner Art. Tote Arbeiter auf den Baustellen der Stadien, der Streit zwischen Weltverband und dem DFB, die Diskriminierung von Homosexuellen und den Menschen, die sich mit den Frauen im Iran solidarisiert haben, sind nur einige Punkte von denen, die sich die FIFA in der Nachbetrachtung ankreiden lassen muss.
Nun hat die FIFA das nächste Problem am Hals: Eine Klage von der Schweizer Klima-Allianz. Diese lässt den Vorwurf des „Klima-Greenwashings“ laut werden.
FIFA bekommt Klage wegen „Klima-Greenwashing“
Der juristische Sekretär der FIFA, Reto Inglin, sagte gegenüber der Schweizer Zeitung „Blick“: „Wir können bestätigen, dass ein entsprechendes Verfahren bei uns hängig ist“. Die Beschwerde hat die Klima-Allianz Schweiz eingeleitet. Der Vorwurf: Die FIFA betreibt „Klima-Greenwashing“. Das bedeutet, dass der Weltverband PR-Methoden benutzen würde, die der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches Image präsentiert, für das es aber keine ausreichende Grundlage gibt.
Dem Bericht zufolge gäbe es auch aus Großbritannien, Belgien und Frankreich Beschwerden über das Verhalten der FIFA. Diese wurde an die Behörden in der Schweiz weitergeleitet. Die Verbraucherschützer in Deutschlands hatten schon vor dem Turnierbeginn im November die FIFA wegen des „Greenwashings“ abgemahnt und daraufhin eine Löschung der „irreführenden“ Aussagen verlangt. Schon damals wurde dem Weltverband mit einer Klage gedroht, sollte er den Forderungen nicht nachkommen.
WM 2022 laut FIFA „vollständig klimaneutral“
Im Vorfeld des Wettbewerbs hat die FIFA die Weltmeisterschaft als das erste „vollständig klimaneutrale Turnier“ angekündigt. Laut den Recherchen von verschiedenen Medien, Umweltschützern und Klimaforschern sind diese Behauptungen allerdings falsch.
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In einer Analyse vor dem Turnierstaat hat der Weltverband angegeben, dass die WM rund 3,6 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen wird. Damit lag schon die Berechnung der FIFA über dem CO2 Ausstoß von der Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Dass die Zahl tatsächlich stimmt, wird allerdings bezweifelt.