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Franz Beckenbauer ist tot: Dieser eine Moment hat sein ganzes Leben verändert

Ob die Karriere von Franz Beckenbauer genauso erfolgreich gelaufen wäre? Ein einziger Moment hätte wohl alles komplett verändert.

Franz Beckenbauer
© IMAGO/Sven Simon

Franz Beckenbauer ist tot: Das waren seine größten Erfolge

Kaum einer hat den deutschen Fußball so geprägt wie Franz Beckenbauer. Jetzt ist die Legende tot. Wie seine Familie am Montag (8. Januar) bekannt gegeben hat, ist der ehemalige Fußballer am Sonntag im Alter von 78 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Beim FC Bayern begann die große Karriere von Franz Beckenbauer. Dabei wäre alles fast ganz anders gekommen. Eigentlich plante er nämlich einen ganz anderen Werdegang. Was war passiert?

Franz Beckenbauer: Dieser Moment hat sein ganzes Leben verändert

Als Spieler und Kapitän der deutschen Mannschaft holte er 1974 den WM-Titel. 1990 wiederholte er das gleiche als Bundestrainer. Franz Beckenbauer gewann zudem im Jahr 1972 die Europameisterschaft und krönte sich im selben Jahr und auch 1976 zum Weltfußballer. Mit dem FC Bayern München, wo Beckenbauer von 1964 bis 1977 als Spieler aktiv war, gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974, 1975 und 1976), wurde viermal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974), viermal Deutscher Pokalsieger (1966, 1967, 1969 und 1971), gewann den Europapokal der Pokalsieger (1967) und wurde Weltpokalsieger (1976).


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Gegen Ende seiner Karriere spielte er für Cosmos New York und den Hamburger SV. In den USA holte der „Kaiser“ dreimal den nationalen Titel (1977, 1978, 1980). Mit dem HSV gelang Beckenbauer im Jahr 1982 die letzte deutsche Meisterschaft seiner Karriere. 1983 kehrte er noch einmal in die Vereinigten Staaten zurück, um nochmals eine Saison für New York Cosmos zu spielen. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 12. September 1983 im NASL-Viertelfinale gegen Le Manic de Montreal.

Die Erfolgsstory von Beckenbauer ist lang. Dabei wäre alles vermutlich ganz anders gekommen. Eine rustikale Ohrfeige im zarten Alter von zwölf Jahren trug 1958 dazu bei, dass er sich für einen Wechsel zum FC Bayern entschied, statt zu 1860 München zu wechseln.

Rustikale Ohrfeige entscheidet über Beckenbauer-Karriere

Bei einem Jugendturnier in Neubiberg südöstlich von München trat Franz Beckenbauer mit dem SC 1906 aus Obergiesing an. Ein Ort, der voll war mit 1860-Fans. Auch er selbst war Fan der Löwen. Zudem würden ihm gleich fünf Teamkameraden vom SC nach der Spielzeit zu 1860 München folgen. Dort hätte auch Gerhard König sein neuer Mitspieler werden können. Er spielte seit frühester Jugend bei den Löwen und war als Torwart so talentiert, dass Trainer eine große Zukunft sahen und ihn in die bayerische Auswahl berufen hatten.

„Gegen den SC 1906 half ich überraschenderweise als Verteidiger aus. Beckenbauer war mein Gegenspieler. In einer Szene foulte ich ihn ziemlich hart, da warf er mir einige deftige Beleidigungen an den Kopf. Ich wartete, bis der Schiedsrichter sich wegdrehte, und verpasste ihm die Watschn. Beckenbauer war deshalb stinkwütend. Ich hatte die Szene nach dem Spiel schon wieder vergessen und ärgerte mich über unsere knappe 1:2-Niederlage. Bald danach bekam ich mit, dass er nicht zu uns wechseln würde, sondern zum FC Bayern. Und erst viele Jahre später erfuhr ich den Grund dafür“, erinnerte sich König zurück.


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Diese heftige Ohrfeige war der Grund, wieso er zum FC Bayern wechselte. „Ich spielte für den SC 1906 gegen die Löwen. Und es war eigentlich klar, dass ich zu Sechzig gehe“, erinnerte Beckenbauer sich in der „BZ“ 2004. „Aber nach der Watschn habe ich gesagt: Zu dem Verein gehe ich nicht.“ Beckenbauer spielte dann einige Jahre in der FCB-Jugend, debütierte 1964 in der ersten Mannschaft und die Erfolgsstory begann dann.

1860 verabschieden sich von Beckenbauer

Auch die Löwen verabschieden sich von einem großen Menschen und Fußballer, schrieben am Montagabend auf ihren Kanälen: “Die Löwen trauern um Franz Beckenbauer. Auch wenn er für den falschen Verein spielte, war er doch ein waschechter Giesinger. Dass er seine Weltkarriere nicht bei den Sechzgern startete, lag an einer Watschn in einem Jugendspiel. Trotzdem blieb er den Löwen immer verbunden. Seit dem 1. November 1998 war er Lebensmitglied beim TSV 1860 München. Wir trauern um einen Großen des deutschen Fußballs. Sowohl als Spieler als auch Trainer holte er für das DFB-Team den Weltmeistertitel. Ruhe in Frieden!”

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