Die Frauen-EM 2022 ist in England feierlich gestartet. Da die Männerweltmeisterstadt dieses Jahr im Winter und nicht im Sommer stattfindet, erhoffen sich die DFB-Kickerinnen eine stärkere mediale Aufmerksamkeit.
In der Vergangenheit sind die Fußballfrauen gegenüber ihren männlichen Kollegen häufig untergegangen. Das könnte sich bei der Frauen-EM 2022 nun ändern. Für eine Spielerin könnte dies das große Glück bedeuten.
Frauen-EM 2022: DFB-Star enthüllt große Not – „Wo wäre da das Leben geblieben?“
Noch immer ist Frauenfußball in Deutschland im Vergleich zur männlichen Konkurrenz relativ unpopulär. Das könnte sich nun ändern. Aufgrund der im Sommer schier zu hohen Temperaturen im Wüstenstaat Katar wurde die Männer-Weltmeisterschaft in diesem Jahr in die Wintermonate verschoben. Der Sommer ist somit Turnierlos. Von wegen!
Denn im Sommer steigt in England dennoch eine große Fußballpartie: Die Frauenfußball EM 2022.
Neben der Aufmerksamkeit unterscheiden sich Männer- und Frauenfußballer in einem weiteren, aber elementarem Detail. Während Fußballer Millionen scheffeln, müssen die meisten Fußballerinnen ihren Lebensunterhalt mit einem Nebenjob finanzieren. Reicht das Geld zum Leben, sind die Lebensstile beider Geschlechter kaum zu vergleichen.
Freigang packt über Finanznot aus
Nationalspielerin Laura Freigang kann ein Lied davon singen. In einem Interview mit dem „Spiegel“ enthüllt die 24-jährige Kielerin ein Leben voller Finanzprobleme. So erzählt die Stürmerin, dass sie eine Zeit lang „jeden Monat auf null Euro runter leben“ musste. Faulheit hatte damit nichts zu tun: „Weil ich neben dem Fußball studiert habe, konnte ich aber nicht auch noch einem zweiten Job nachgehen. Wo wäre da das Leben geblieben?“
Zwischen 2016 und 2018 studierte sie mit einem Sportstipendium an der US-amerikanischen Pennsylvania State University. Somit fielen die in den Staaten immensen Hochschulgebühren weg. Die Lebenserhaltungskosten fraßen dennoch regelmäßig ein dickes Loch ins Portemonnaie der jungen Studentin.
Von der Uni zum Profifußball
Mittlerweile hat Freigang den Sprung zu den Profis geschafft. 2018 wechselte sie zum Bundesligisten FFC Frankfurt. In Sachen Gehalt hat sich also durchaus was getan. „Unsere Prämien wurden im Vergleich zu früheren Turnieren angehoben“, freut sich die Nationalspielerin. Es sei ein Umdenken innerhalb des Sportes in Gange. „Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die Entwicklung auch bei uns positiv ist.“ Der Weg ist noch immer lang.
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Superstars wie US-Spielerin Megan Rapinoe oder Alex Morgen verdienen laut „Spiegel“-Recherchen etwa 250.000 Euro im Jahr. Für ein solches Gehalt muss Männer-Weltstar Kylian Mbappé gerade einmal einen Tag arbeiten. Der Franzose bezieht übereinstimmenden Medien zufolge ein Jahresgehalt von 100 Millionen Euro. Davon kann der Frauenfußball nur träumen. Viele Fußballerinnen sind noch immer auf Nebenjobs angewiesen. Einige kämpfen wie Freigang damals täglich um ihre Existenz.
Giulia Gwinn als Gegenbeispiel
Das es auch anders geht, beweist Shooting-Star Giulia Gwinn. Die 23-Jährige kann ordentlich Einnahmen verbuchen. Diese kommen allerdings nur zum Teil aus dem Fußballgeschäft. Das meiste Geld verdient sie laut „RTL“-Informationen als Influencerin auf Instagram. Eher die Ausnahme.
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Bleibt nur zu hoffen, dass der Frauenfußball durch die EM 2022 noch mehr Aufmerksamkeit bekommen und die Summen Stück für Stück erhöht werden können. Eine vergleichsweise hohe Summe wurde den Damen für den Europameistertitel bereits angeboten.