Im vierten Prozess um den Fußball-Wettskandal aus dem Jahr 2009 ist der Berliner Café-Besitzer Milan Sapina verurteilt worden. Das Bochumer Landgericht hat gegen den Bruder von Deutschlands bekanntesten Wettbetrüger Ante Sapina am Montag zehn Monate Haft ohne Bewährung verhängt.
Bochum.
Im vierten Prozess um den Fußball-Wettskandal von 2009 ist nun auch der Berliner Café-Besitzer Milan Sapina verurteilt worden. Das Bochumer Landgericht hat gegen den Bruder von Deutschlands bekanntesten Wettbetrüger Ante Sapina am Montag zehn Monate Haft ohne Bewährung verhängt. Die Richter sind überzeugt, dass der 47-Jährige an Wetten auf mutmaßlich manipulierte Spiele in der Türkei und in Österreich verwickelt war.
Laut Urteil belief sich sein Wettgewinn auf rund 5700 Euro. Richter Markus van den Hövel sagte in der Urteilsbegründung: „Solche Wetten machen den Sport kaputt, weil nicht mehr die sportliche Leistung den Ausschlag gibt, sondern der höchste Geldeinsatz.“
Sapina profitierte von Insider-Tipps
Im Prozess ging es um die Partie zwischen Istanbul Büyüksehir Belediyespor und Genclerbirligi Ankara vom 3. Mai 2009 sowie um das Spiel zwischen SV Kapfenberg gegen Rapid Wien vom 23. September 2009. Laut Urteil hat Milan Sapina die „Wettmafia“ durch die nächtliche Bereitstellung von Bargeld unterstützt und auch selbst von Insider-Tipps profitiert und Wetten platziert.
Der 47-Jährige war wegen seiner Verwicklung in den Bestechungsskandal um DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer bereits 2005 vom Landgericht Berlin zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Eine erneute Bewährungsstrafe kam für die Bochumer Richter deshalb nicht mehr in Betracht. Milan Sapina hatte dagegen bis zuletzt seine Unschuld beteuert. Sein Verteidiger Martin Nitschmann will Revision gegen das Urteil einlegen. (dpa)