Seit neun Jahren spielt Naldo in der Fußball-Bundesliga. Jetzt ist der gebürtige Brasilianer auch Deutscher – kann aber nicht das DFB-Trikot tragen.
Wolfsburg.
Nach neun Jahren Arbeit in der Fußball-Bundesliga ging für den gebürtigen Brasilianer Naldo ein großer Wunsch in Erfüllung. Der Abwehrspieler des VfL Wolfsburg ist mit sofortiger Wirkung deutscher Staatsbürger. „Ich fühle mich sehr wohl. Das ist ein besonderer Tag für mich und meine Familie“, erklärte der 32 Jahre alte Profi am Dienstag nach der Zeremonie im Wolfsburger Rathaus.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs überreichte Ronaldo Aparecido Rodrigues – kurz genannt Naldo – sowie dessen Ehefrau Carla das Grundgesetz und die Einbürgerungsurkunden. Beide hatten vor einigen Wochen den obligatorischen Einbürgerungstest mit 33 Fragen rund um Deutschland bestanden. „Die Prüfung war nicht so einfach. Wir haben jeden Tag ein bisschen gelernt“, berichtete der hochgewachsene Innenverteidiger.
Allofs holte Naldo nach Deutschland
Naldo war 2005 vom brasilianischen Club EC Juventude zu Werder Bremen in die Bundesliga gewechselt und hatte 2009 mit Werder den DFB-Pokal gewonnen. 2012 ging er nach Wolfsburg. „Naldo war von Anfang an ein Musterprofi. Er wollte sich immer einleben und hat nie eine Ausnahme gemacht“, lobte VfL-Manager Klaus Allofs den Spieler, den er als früherer Werder-Manager von Brasilien nach Deutschland geholt hatte.
Durch die Einbürgerung sind auch Naldos Kinder Naldinho und Liz automatisch deutsche Staatsbürger. „Beide sind hier geboren. Vor allem mein Sohn freut sich sehr. Er hat bereits bei der WM zum deutschen Team gehalten“, erklärte der stolze Familienvater.
Eine Alternative für Bundestrainer Joachim Löw ist Naldo nach seiner Einbürgerung aber nicht. „Leider ist das nicht mehr möglich. Das wäre noch mal ein Traum gewesen, für Deutschland zu spielen“, sagte Naldo. Weil er bereits für sein Heimatland Brasilien Pflichtspiele absolviert hat, darf er nicht für die DFB-Auswahl auflaufen. (dpa)