Das war’s! Nach nur zwei Jahren als Bundestrainer ist Hansi Flick wieder weg. Entlassen nach einem 1:4 gegen Japan, einem Tiefpunkt der deutschen Nationalelf-Geschichte.
Die Krise ist tief, der Zustand der DFB-Elf katastrophal. Doch so richtig dramatisch wird das Flick-Aus erst mit Blick auf die nächsten Monate. Die Heim-EM steht vor der Tür. Die Angst vor einem Debakel ist groß, die Hoffnung auf eine Wende klein.
Flick-Aus neun Monate vor der Heim-EM
Viele Fußballfans werden sich noch an das Sommermärchen erinnern. 2006 wurde zur Mega-Party. Schon Monate vorher war die Vorfreude greifbar, alle Deutschen hatten unendlich Bock auf die WM im eigenen Land. 18 Jahre später steht das nächste Fußball-Großereignis ins Haus. Und die Stimmung könnte nicht unterschiedlicher sein.
+++ Hansi Flick: Nächstes Beben – auch sie müssen gehen +++
WM 2018: versemmelt. EM 2021: versemmelt. WM 2022: versemmelt. Und jetzt läuft auch noch die komplette Vorbereitung auf die EM 2024 im eigenen Land schief. Vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen, peinliche Auftritte gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und nun Japan (1:4). Wer dachte, tiefer als beim Vorrunden-Aus in Katar kann die Nationalelf nicht mehr fallen, wurde mit jedem Spiel eines Besseren belehrt.
Kein Trainer, kein Team, kaum Hoffnung
Die Entlassung von Hansi Flick schien unausweichlich. Doch das Drama fängt damit erst an. Rudi Völler übernimmt gegen Frankreich (Dienstag, 21 Uhr) interimsweise. Wer dann übernimmt, ist noch völlig unklar. Und das neun Monate vor der Heim-EM! Nach dem Frankreich-Spiel folgen noch drei Länderspielpausen bis zum Eröffnungsspiel der Euro 2024 in München. Sechs Spiele für den noch unbekannten Bundestrainer, um aus einem mental gebrochenen Spielerhaufen eine Mannschaft zu formen, die im Gastgeberland begeistern soll. Das klingt unmöglich.
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Ob es Julian Nagelsmann, Oliver Glasner oder eine Überraschung wird – der Flick-Nachfolger wirft sich in eine Kamikaze-Mission. Auch wenn viele die Trainer-Entlassung gefordert hatten: Ein Dreivierteljahr vor dem Fußball-Highlight ohne intakte Mannschaft, ohne Hoffnungsschimmer und ohne Bundestrainer dazustehen, ist eine Katastrophe.