Dass Julian Nagelsmann beim Spiel zwischen Deutschland und Italien am Ende noch mal derart zittern musste, hätte der Bundestrainer zur Halbzeitpause am Sonntagabend (23. März) wohl selbst nicht geglaubt.
Nach einer furiosen ersten Hälfte führte seine Mannschaft hochverdient 3:0. Doch nach dem Wiederanpfiff lief bei der deutschen Elf kaum noch was zusammen. Die Folge: Italien glich zum 3:3 aus.
Julian Nagelsmann: „Beste erste Halbzeit“
Dank des 2:1-Sieges aus dem Hinspiel reichte Deutschland gegen Italien im Rückspiel das 3:3, um ins Final Four der Nations League einzuziehen. Doch die enorme Diskrepanz zwischen der Leistung des DFB-Teams in der ersten Hälfte und der Leistung in der zweiten Hälfte war anschließend das große Gesprächsthema.
Zunächst freute Julian Nagelsmann sich im Gespräch bei RTL über die „beste erste Halbzeit“ in seiner Amtszeit als Bundestrainer: „Das war sehr beeindruckend. Wir waren mit Ball richtig gut, waren defensiv aggressiv. Und so war die Pausenführung auch in der Höhe verdient. Dass es am Ende noch mal eng wurde, drückt natürlich die Stimmung ein bisschen.“
Julian Nagelsmann: „Fans verstehen das nicht“
Der Bundestrainer weiß genau, wie es in der zweiten Halbzeit zu diesem enormen Leistungs-Abfall kommen konnte. „Nicht alle Spieler konnten heute durchspielen“, sagte der 37-Jährige. „So waren wir dazu gezwungen zu wechseln. Manche Spieler, die heute reinkamen, haben noch nie mit uns gespielt.“
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Julian Nagelsmann weiter: „Und die Fans verstehen das dann vielleicht nicht so ganz, aber Lothar kann es sicher verstehen.“ Der Bundestrainer im Gespräch mit RTL-Moderator Florian König und Experte Lothar Matthäus: „In einer solchen Konstellation kann es dann schwierig werden, da kannst du als Mannschaft plötzlich nicht mehr ganz so gut mit dem Druck umgehen.“
Deutschland gegen Italien mit Leistungs-Abfall
Ein großes Problem sei laut Nagelsmann gewesen, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit zu sehr durchs Zentrum nach vorne spielen wollte. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu wenig über die Flügel gespielt. Das ging in der ersten Halbzeit deutlich besser.“
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Julian Nagelsmann wollte nach dem Spiel zwischen Deutschland und Italien klarstellen: „Aber ich will gar nicht so sehr über die zweite Halbzeit reden. Die Erkenntnis aus beiden Spielen ist super. Wir können einen Rückstand aufholen. Und auch die Erkenntnis, dass das Spiel zur Halbzeit nicht zu Ende ist, ist wichtig.“
Unterm Strich geht der Bundestrainer daher mit einem positiven Gefühl aus dieser Länderspielpause. „Es war unser Ziel, dieses kleine Turnier nach Deutschland zu holen“, so Julian Nagelsmann. „Das haben wir geschafft. Daher fühlt sich das für uns wie ein Sieg an.“