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Julian Nagelsmann sieht seine Idee scheitern – Bundestrainer bleibt kaum eine andere Wahl

Immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass ein Plan von Julian Nagelsmann nicht aufgeht. Die Lösung dafür ist naheliegend.

Julian Nagelsmann hat ein Sturm-Problem.
u00a9 IMAGO/Jan Huebner

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Die Last, die von seinen Schultern abfiel, war Julian Nagelsmann deutlich anzumerken. Wie wild lief der Bundestrainer nach dem späten Ausgleich gegen die Schweiz durch seine Coaching-Zone (hier liest du mehr Details zu seinem Ausbruch). Auch er dürfte froh gewesen sein, dass sein Joker Niclas Füllkrug stach.

Allerdings erhöht sich damit auch der Druck auf Julian Nagelsmann. In der Gruppenphase kristallisierte sich immer mehr heraus, dass der Sturm-Plan des DFB-Coaches nicht aufgeht. Die Rufe nach Änderungen beim Achtelfinale werden lauter.

Julian Nagelsmann setzt auf Havertz

Nagelsmann und sein Co-Trainer Sandro Wagner haben ihre Startelf gefunden, das wurde in den letzten Tagen klar. Dreimal in Folge startete Deutschland mit derselben Elf, Wechselspiele wegen Belastung oder drohenden Sperren gab es nicht. Bedeutet auch, dass dreimal in Folge Kai Havertz als „Falsche Neun“ startete.


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Der Bundestrainer hat ihn zu seinem Angreifer Nummer 1 auserkoren – vor Niclas Füllkrug, Deniz Undav oder Maximilian Beier. Dabei wird allerdings immer deutlicher, dass Havertz auf dieser Position nicht sein Maximum herausholen kann. Gegen die Schweiz blieb er nahezu ungefährlich. Auch gegen Ungarn und Schottland konnte er nur wenige Akzente setzen. Seinen einzigen Turniertreffer erzielte er bislang mit einem Elfmeter.

Joker scharrt mit den Hufen

Im Zentrum ist die Mannschaft von Julian Nagelsmann mit Havertz oftmals ungefährlich. Ganz anders sieht das aus, wenn der Edeljoker Füllkrug kommt. Gegen Schottland jagte er einen Schuss in den Winkel, gegen die Schweiz setzte er einen Kopfball maßgenau in den Kasten. Der viel umjubelte und späte Gruppensieg geht in großen Teilen auf das Konto des Dortmunders.


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Angesichts der unterschiedlichen Leistungen der beiden Stürmer Havertz und Füllkrug bleibt dem Bundestrainer für das Achtelfinale eigentlich kaum eine Wahl, als den Champions-League-Finalisten ins Rennen zu schicken. Verdient hätte er es sich allemal.

Füllkrug entwickelt sich zum Edeljoker.
Füllkrug entwickelt sich zum Edeljoker. Foto: IMAGO/Jan Huebner

Julian Nagelsmann: Fans kritisch

Auch wenn die DFB-Mannschaft nach dem 1:1 natürlich nicht alles umwerfen braucht, unterstreicht das Spiel, dass andere Impulse wie ein richtiger Strafraumstürmer dem Spiel guttun. So sehen es auch zahlreiche Fans, die Havertz in seiner Rolle zunehmend kritisch sehen.


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„Im Achtelfinale muss einfach Füllkrug starten! Keine Diskussion!“, schreibt beispielsweise ein Fan auf „X“. „Petition, Füllkrug von Anfang an statt Havertz starten zu lassen“, pflichtet ein anderer bei. „Die Tatsache, dass Füllkrug nicht in der Startelf steht und stattdessen Havertz, ist eine Schande“, formuliert es ein Dritter drastischer. Ob Julian Nagelsmann das im Achtelfinale genauso sieht?