DFB-Kapitän Philipp Lahm nimmt in seinem Buch „Der feine Unterschied“ Stellung zu Gerüchten, wonach er angeblich einen Liebhaber in Köln habe. Generell habe er nichts gegen Homosexuelle, dennoch rät er schwulen Fußball-Profis von einem Outing ab.
München.
DFB-Kapitän Philipp Lahm rät homosexuellen Fußball-Profis grundsätzlich von einem Outing ab. „Ich würde keinem schwulen Profifußballer raten, sich zu outen. Ich hätte Angst, dass es ihm gehen könnte wie dem englischen Profi Justin Fashanu, der sich nach seinem Outing so in die Enge getrieben fühlte, dass er schließlich Selbstmord beging“, schreibt der 27-Jährige in seinem Buch „Der feine Unterschied“. Das Werk erschien am Montag und war gleich die Nummer eins auf den Bestseller-Listen.
Schwuler Fußballer tötete sich selbst
Der in London geborene Fashanu hatte sich nach einer regelrechten Hetzjagd in Großbritannien am 2. Mai 1998 in einer Garage erhängt. Der dunkelhäutige Profi hatte bei Norwich City und Nottingham Forest gespielt und war damals von seinem Trainer Brian Clough vor versammelter Mannschaft als „verdammte Schwuchtel“ beschimpft worden. Dadurch kamen zu den damals noch üblichen rassistischen Beschimpfungen von den Zuschauerrängen auch noch homophobe Verunglimpfungen.
Zugleich schreibt Lahm in diesem Kapitel, das am Montag auch von der Bild-Zeitung gedruckt wurde, er sei selbst nicht homosexuell. „Ich bin nicht schwul. Ich bin mit meiner Frau Claudia nicht nur zum Schein verheiratet, und ich habe keinen Freund in Köln, mit dem ich in Wahrheit zusammenlebe“, sagte Lahm: „Ich habe nichts gegen Schwule, und ich finde Homosexualität nichts Verwerfliches. Aber ich wundere mich immer wieder darüber, dass einzelne Typen, die so eine Geschichte in Umlauf setzen, so viel Einfluss auf die öffentliche Meinung haben. ´Philipp Lahm schwul´… gibt es wirklich nichts Wichtigeres?“ (sid)