Am 1. Februar 2016 endete die Winter-Transferperiode. Wer waren die 15 Transfer-Flops des FC Schalke 04 in den vergangenen 25 Jahren?
Gelsenkirchen.
Die Transfer-Flop 15 der vergangenen 25 Jahre!
Die Flop 15
15. Felipe Santana (2013 bis 2016 – mit einer Unterbrechung)
Als Schalke den Wechsel von Felipe Santana verkündete, schien es nur Gewinner zu geben. Santana wollte sich vor der WM 2014 für die brasilianische Selecao empfehlen. Er kostete nur eine Mio Euro – und wurde von den Fans mit offenen Armen empfangen. Als Ex-Dortmunder! Doch die Ernüchterung kam schnell: Santana leistete sich viele unglaubliche Fehler und verlor schnell seinen Stammplatz. Er bestritt lediglich 25 Bundesligaspiele für S04.
14. Ali Karimi (auf Schalke von Januar bis Mai 2011)
Felix Magath lotste in seiner anderthalbjährigen Amtszeit viele, viele günstige Spieler nach Gelsenkirchen – am Ende verlor der komplette Verein die Übersicht. Magath selbst wohl auch. Ob nun Hao Junmin, Tore Reginiussen oder Angelos Charisteas – der Trainer-Manager griff scheinbar willkürlich auf dem Transfermarkt zu. Doch der größte Flop dieser Zeit war der Iraner Ali Karimi, der die Rückennummer 10 erhielt, aber nur ein Bundesligaspiel bestritt.
13. Edi Glieder (2003/2004)
Eigentlich freuten sich die Schalke-Fans auf den spanischen Torjäger Fernando Morientes. Eine kleine Schalker Delegation weilte sogar schon in Madrid. Doch statt Morientes kam der „Glieder-Edi“, ein 34-jähriger Sturm-Rentner aus Österreich, der den Schalkern im UI-Cup-Spiel gegen den SV Pasching aufgefallen war. In der Bundesliga traf Glieder in 16 Spielen nur zweimal.
12. Anthony Annan (2011 bis 2014 – mit zwei Unterbrechungen)
Im ersten Training dachten die Kiebitze neben dem Platz noch: „Mensch, da hat Schalke aber eine Rakete verpflichtet.“ Die Pässe kamen zentimetergenau, die Torschüsse flogen in den Winkel. Doch davon war in den Pflichtspielen nichts zu sehen. Schon nach wenigen Wochen fragten sie sich, warum Felix Magath gleich 2,5 Millionen Euro an Rosenborg Trondheim überwiesen hatte. Annan konnte Ivan Rakitic, für den er verpflichtet worden war, nie ersetzen. Denn Magath hatte Rakitic gehen lassen. Der spielt nun beim FC Barcelona und gewann 2015 die Champions League.
11. Ciprian Deac (2010/2011)
Angekündigt hatte Felix Magath Deac als größtes rumänisches Spielmacher-Talent seit Gheorge Hagi und beteuerte, die Ablösesumme – immerhin drei Millionen Euro – würde sich rentieren. War wohl nix. Deac ging im üppig besetzten Schalker Kader völlig unter. Neuer Hagi? Oh nein! Nach nur einem Jahr verließ der Blondschopf Schalke wieder – ohne auch nur ein überragendes Spiel gezeigt zu haben.
10. Carlos Grossmüller (2007 bis 2010)
Er schaffte es, eine Rote Karte zu sehen, obwohl er gar nicht auf dem Platz stand. Im Spiel bei Eintracht Frankfurt stürmte er 2007 bei einer Rudelbildung auf den Platz und legte sich mit Michael Thurk an. Danach lief er schnell in die Kabine – Schiedsrichter Fleischer hatte jedoch aufgepasst. Dass Grossmüller nur auf der Bank saß, war keine Seltenheit, obwohl der Wunsch-Spielmacher für 3,5 Millionen Euro von FC Danubio Montevideo kam. Er wurde schnell in die U23 abgeschoben, das Millionen-Gehalt belastete aber den Etat. 2010 ging er ablösefrei nach Lecce.
9. Radmilo Mihajlovic (1991 bis 1993)
Günter Eichberg wollte Schalke 1991 zuerst in die Bundesliga und dann möglichst schnell möglichst weit nach oben führen. Dazu verpflichtete er noch zu Zweitligazeiten für eine hohe Ablösesumme und viel Handgeld nach einer Transferposse mit Stürmer Radmilo Mihajlovic vom großen FC Bayern. In der Rückrunde der Aufstiegssaison traf Mihajlovic dreimal, danach in der Bundesliga folgten nur neun Tore in 46 Spielen. Enttäuschend! Immerhin: Die Schalke-Mihajlovic-Story fehlte in keinem Rückblick auf 50 Jahre Bundesliga.
8. Chinedu Obasi (2012 bis 2015)
Fünf Millionen Euro überwies Schalke an 1899 Hoffenheim – der wurde zum ersten großen Flop von Manager Horst Heldt. Der Nigerianer kam mit einer hartnäckigen Schienbein-Verletzung. Er spielte zunächst sehr schlecht und fiel dann monatelang aus. Er erreichte nie die Form aus Hoffenheimer Zeiten.
7. Orlando Engelaar (2008/2009)
Zu langsam, zu steif, wenig motiviert – das Urteil der Fans über den vorher hoch gelobten Orlando Engelaar fiel vernichtend aus. 2008 kam der Niederländer auf Wunsch des neuen Trainers Fred Rutten für 5,5 Millionen Euro vom FC Twente nach Gelsenkirchen. Das Missverständnis dauerte 25 Bundesligaspiele – nach einem Jahr wechselte Engelaar für immerhin vier Millionen Euro zum PSV Eindhoven.
6. Victor Agali (2001 bis 2004)
Vor der Saison 2001/2002 war der damals heftig umworbene Victor Agali der teuerste Zugang – er kam für 5,1 Millionen Euro von Hansa Rostock, bis heute die höchste Ablösesumme, die Hansa in der Vereinsgeschichte kassierte. In drei Jahren erzielte der temperamentvolle Stürmer aber nur 14 Bundesliga-Tore. Wegen angeblichen Fehlverhaltens während einer Rehabilitation lösten die Schalker 2004 den Vertrag auf.
5. Hami (1998/1999)
Hami Mandirali war ein Superstar in der Türkei, als er 1998 für 3,5 Millionen Euro von Trabzonspor nach Schalke wechselte. Die Königsblauen hofften auf etliche neue Zuschauer und viele türkische Fußballfans in der Arena. Doch Hami kam im Ruhrpott nicht zurecht. Sportlich fehlten ihm Zweikampfstärke und Durchsetzungskraft, auch die Integration ins Team klappte nicht. So blieb es bei drei Toren in 13 Bundesligaspielen. Hami wechselte 1999 nach nur einem Jahr für 2,25 Millionen Euro zurück in die Türkei.
4. Bent Christensen (1991 bis 1993)
Auch der „Turbo“ aus Dänemark zählt zu den Transfers von Günter Eichberg. Er kostete 1991 fünf Millionen Mark – damit war er zum damaligen Zeitpunkt der teuerste dänische Fußballer aller Zeiten. Doch für Schalke ging es nicht etwa in Richtung Uefa-Cup-Plätze. Vier Tore in 27 Bundesligaspielen erzielte der Stürmer nur. Dem Vernehmen nach soll er nach zwei Ausleihen bei seinem endgültigen Wechsel zu CD Compostela nur noch 500.000 Mark gebracht haben.
3. Sidney Sam (seit 2014)
Horst Heldts größter Flop! Der Außenstürmer kam als Nationalspieler für 2,5 Millionen Euro aus Leverkusen und unterschrieb einen üppig dotierten Vierjahresvertrag. Danach sorgte er für viele Schlagzeilen – allerdings nicht auf dem Platz. Nach anderthalb Jahren wartet Schalke noch auf ein Pflichtspieltor von Sam. Der fiel oft verletzt aus, wurde zwischenzeitlich sogar suspendiert und ein Wechsel nach Frankfurt scheiterte am Medizincheck.
2. Zé Roberto II (2008 bis 2010)
Er gilt als der Top-Fehleinkauf in der Ära von Manager Andreas Müller. Nachdem Müller bereits Flops wie Matellan und Grossmüller sowie weitere Durchschnittsspieler wie Rodriguez, Varela und Sanchez aus Südamerika geholt hatte, waren die Fans schon skeptisch, als der Verein Zé Roberto II präsentierte. Denn immerhin hatte der drei Millionen Euro gekostet. Er kam in einem kastrophalen körperlichen Zustand und kam lediglich zu drei (!) Bundesliga-Einsätzen. In seinem ersten Spiel hatte er nur 113 Sekunden nach seiner Einwechslung getroffen. Es blieb sein einziger Höhepunkt in seiner Zeit auf Schalke. In der Winterpause 2008/09 quittierte er den Dienst, kehrte aus dem Brasilien-Urlaub nicht mehr zurück.
1. Albert Streit (2008 bis 2011)
Mit einem Vierjahresvertrag und einem Jahresgehalt von zwei Millionen Euro stattete Manager Andreas Müller den durchschnittlichen Bundesligaspieler Albert Streit aus. Als Felix Magath kam, stellte der Streit schnell vom Training frei. Der Grund: mangelnde Leistungsbereitschaft. Später trainierte und spielte Streit nur noch in der U23 und wurde zum teuersten Amateurfußballer Deutschlands. Die Fans beleidigten und bespuckten Streit, der offenbar einfach nur seinen ausgezeichneten Vertrag aussitzen und sich damit sanieren wollte. Das gelang ihm offenbar. Nach seiner Zeit auf Schalke lässt er seine Karriere locker in unteren Klassen ausklingen.