- Huub Stevens erzählt bei Fan-Treff über seine Zeit im Verein
- Auch Managerlegende Rudi Assauer ist unter den Zuhörern
Gelsenkirchen.
In der Schalker Arena kam am Donnerstagabend Wehmut auf. Im Mittelpunkt der Nostalgie-Reihe “90 Minuten – ein Abend unter Schalkern” stand diesmal Jahrhunderttrainer Huub Stevens, und unter rund 200 Besuchern im Medienzentrum saß in der ersten Reihe vor dem Podium ein ganz besonderer Gast: der legendäre Manager Rudi Assauer, Huub Stevens’ an Alzheimer erkrankter Freund.
“Er hat mich immer unterstützt”, betonte Stevens. “Leider bekommt er nicht mehr alles mit.” Die beiden waren einst ein verschworenes Führungsduo: Stevens ist Assauer auf ewig dankbar dafür, dass der ihn 1996 von Roda Kerkrade holte, obwohl er in Deutschland noch ein unbekannter Trainer war.
Gleich in der ersten Saison mit dem Niederländer gewann Schalke 1997 sensationell den Uefa-Cup. Genau 20 Jahre danach werden die Eurofighter noch einmal auflaufen: Am 21. Mai, ab 18.30 Uhr, zum Abschiedsspiel von Huub Stevens.
Erfolg durch Leidenschaft
Der 63-Jährige, der vor einem Jahr wegen Herzrhythmusstörungen als Trainer von 1899 Hoffenheim aufgehört und seine Karriere für beendet erklärt hatte, erzählte ausgiebig, wie er sich als Kind einer Bergmannsfamilie durchkämpfen musste, wie er zum niederländischen Nationalspieler aufstieg, und wie er schließlich ein erfolgreicher Trainer wurde.
“Ich war kein großes Talent”, gab er zu, “ich war eher ein mittelmäßiger Spieler. Aber meine Gegenspieler können sich heute noch an mich erinnern.” Diese Einstellung versuchte er als Trainer stets auch seinen Profis zu vermitteln: dass mit Leidenschaft vieles zu erreichen ist.
„Alles, was wir tun, ist für Schalke“
Und mit Teamgeist natürlich. Stevens sorgte nach seiner Ankunft auf Schalke für ein Klima, in dem Zusammenhalt gedeihen konnte. “Alles, was wir tun, ist für Schalke”, sagte er damals unmittelbar nach dem unvergessenen Sieg nach Elfmeterschießen im Uefa-Cup-Finalrückspiel bei Inter Mailand im TV-Interview.
Diese Haltung bewahrte er sich auch in den Jahren danach, in denen er zwar auch die für den ganzen Verein extrem traurige Vier-Minuten-Meisterschaft von 2001 miterlebte, aber auch noch zwei weitere große Erfolge feierte: 2001 und 2002 wurde Schalke 04 mit Huub Stevens DFB-Pokalsieger. “Man muss im Leben auch die eine oder andere Enttäuschung erleben, um zum Gewinner zu werden”, sagte er. Der königsblaue Jahrhunderttrainer.
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