Gelsenkirchen.
Lange hatte er sich nicht zum FC Schalke 04 geäußert – jetzt sorgt Clemens Tönnies für Aufsehen. Der Ex-Aufsichtsratschef spricht über die große sportliche Herausforderung für den Absteiger und äußert Bedenken zu einer erfolgreichen Zukunft.
Dabei betont er, dem Verein Hilfe angeboten zu haben.
FC Schalke 04: Tönnies in „großer Sorge“ um Ex-Klub
Tönnies ging es in der vergangenen Saison wie wohl so vielen S04-Fans: Die schwachen Auftritte der Mannschaft sorgten für eine emotionale Distanz zum Herzensverein. „Ich bin Schalker durch und durch, aber in dieser Phase konnte ich mich, mit dem was dort passiert, nicht mehr identifizieren“, so Tönnies in der „Welt am Sonntag“.
+++ Schalke-Fans trauen ihren Augen nicht, als sie bei der EM dieses Banner sehen +++
Mehr noch: Tönnies zweifele daran, ob die Schalker nach dem bitteren Abstieg wieder in die Spur finden. „Ich habe große Sorge, dass Schalke durchgereicht wird wie andere Klubs – schauen Sie sich die Entwicklung großer Vereine wie 1860 München oder Kaiserslautern an“. Die beiden Traditionsvereine tummeln sich mittlerweile beide in der 3. Liga.
Aus diesem Grund habe Tönnies dem Verein in der Vergangenheit Unterstützung angeboten. Diese sei jedoch abgelehnt worden. „Jederzeit hätte man mich fragen können“, so der 65-Jährige. „Aber die Verantwortlichen wollten sich emanzipieren.“
Kritiker dürften das anders sehen: Im Januar hatte der Aufsichtsrat mehrheitlich für eine Millionen-Unterstützung durch Tönnies gestimmt, welcher sein Angebot dann aber zurückgezogen hatte. Berichten zufolge soll er auf ein einstimmiges Votum bestanden haben. Kritische Stimmen sprachen daher von der Inszenierung einer Hilfsbereitschaft.
Tönnies: Schalke-Reformkonzept „fix und fertig“
Für Tönnies ist heute klar: Schalke muss sich strukturell neu aufstellen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu gehöre demnach auch eine Veränderung der Rechtsform.
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Jetzt überrascht der Fleischfabrikant mit einer Aussage zu den Planungen des Revierklubs: „Ich kann Ihnen sagen, dass das Konzept für ein neues Schalke fix und fertig in der Schublade liegt.“ Dieses sei noch während seiner aktiven Zeit ausgearbeitet worden. „Dabei geht es um eine KGaA, also eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, sprich Schalke gehört allen Mitgliedern, womit die Sicherstellung des Wertes von Schalke 04 gewährleistet wäre.“
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S04-Top-News:
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Im Verein gibt es noch immer viele Gegner einer Ausgliederung, allen voran die aktive Fanszene um die „Ultras Gelsenkirchen“ machen sich für einen Erhalt des „eingetragenen Vereins“ stark. Die neuen Tönnies-Aussagen dürften die emotionale Diskussion erneut anfachen.
(the)