Ein desolater Auftritt in Magdeburg und schon sind die Diskussionen wieder da. Der FC Schalke 04 ist nicht zu stabilisieren, die Abstiegsangst wird die Königsblauen wohl noch bis zum Ende der Saison andauern. Daran kann auch Karel Geraerts bislang nichts ändern.
Zusehends gerät auch der Belgier beim FC Schalke 04 unter Druck. Ist er der richtige Trainer? Diese Frage wird mit jedem Misserfolg lauter. Sollte Sportdirektor Marc Wilmots (hier mehr zu ihm) reagieren und einen Feuerwehrmann installieren? Warum ein Rauswurf von Karel Geraerts zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur gefährlich wäre – ein Kommentar.
FC Schalke 04: Geraerts trifft die geringste Schuld
Die Lage bei den Königsblauen ist bedrohlich, das ist Fakt – auch wenn Marc Wilmots das offenbar noch anders sieht (hier mehr dazu lesen). Vier Punkte Vorsprung sind es auf den Relegationsplatz, doch mit der aktuellen „Leistung“ der Spieler kann dieser jederzeit schrumpfen. Das Gesetz des Fußballs will es, dass in so einer Situation der Trainer hinterfragt wird. Das mag oft die Lösung sein, wäre bei Schalke aktuell aber fatal!
+++ Geraerts hat endgültig genug – jetzt hagelt es Denkzettel +++
Warum? Geraerts trifft an dem ganzen Schalke-Desaster die geringste Schuld. Natürlich ist auch er nicht fehlerfrei, manche Entscheidungen darf und muss man hinterfragen. Aber Geraerts ist nicht für den Vollabsturz aus der Bundesliga bis in die Fast-Drittklassigkeit verantwortlich. Er hat nicht den Kader zusammengestellt, mit dem er beim FC Schalke 04 arbeiten muss. An ihren Fehlern und der mangelnden Einstellung sind vor allem die Spieler selbst schuld.
Eine weitere Trainer-Entlassung wäre nur die nächste Ausrede für die nicht liefernden Schalke-Stars. Frei nach dem Motto: Es liegt eh nicht an uns, es war wieder der Coach. Doch ganz offensichtlich stimmt das nicht. Denn mit Thomas Reis und Matthias Kreutzer versuchten sich schon zwei andere Übungsleiter an diesem Kader – erfolglos. Unterschiedliche Trainer-Typen scheiterten an der aktuellen Mannschaft. Wo soll jetzt auf einmal ein Heilsbringer herkommen?
S04 braucht nicht noch mehr Unruhe
Zudem kann der FC Schalke 04 eine Sache aktuell überhaupt nicht gebrauchen: noch mehr Unruhe. Die gab es in der Führungsebene zuletzt genug, jetzt muss sich endlich auf das Sportliche konzentriert werden! Es ist die entscheidende Phase der Saison, die man nicht mit einer Trainerdiskussion überschatten darf.
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Außerdem: Ein neuer Trainer müsste wieder bei 0 anfangen, den Profis neu versuchen, eine Spielidee zu vermitteln. Diese Zeit hat Königsblau in der aktuellen Lage aber nicht. Man muss auf dem, was Geraerts bisher geschaffen hat, aufbauen und so die restlichen Punkte holen. Dabei ist es egal, ob man am Ende mit zehn oder zwei Punkten oder gar nur wegen der Tordifferenz in der Liga bleibt – signifikante Sprünge nach oben sind ohnehin so gut wie nicht mehr möglich.
FC Schalke 04: Erfolg fraglich
Zudem ist der Erfolg eines Trainerwechsels nicht sicher. Da muss man nur mal in Kaiserslautern nachfragen, die unter Neu-Trainer Dimitrios Grammozis bis in den Keller rutschten und mit dessen Nachfolger Friedhelm Funkel zuletzt eine 0:4-Packung gegen Karlsruhe kassierten. Trainerwechsel können helfen, sind aber kein Allheilmittel – und beim FC Schalke 04 ist die Gefahr, dass das nach hinten losgeht, deutlich größer als die Aussicht, das schlagartig alle Probleme verschwinden.