In der 1. Runde des DFB-Pokals ist es zu einem traurigen Vorfall gekommen: Beim Spiel Hallescher FC gegen Greuther Fürth wurde Julian Green rassistisch beleidigt. Sein Trainer Alexander Zorniger hielt im Anschluss ein flammendes Plädoyer.
Der FC Schalke 04 teilte das Video von Zornigers Rede und sprach seine Unterstützung aus. Erst kürzlich musste S04 sich selbst mit einem ähnlichen Fall beschäftigen.
FC Schalke 04 reagiert auf Zorniger-Rede
„Einer meiner Spieler, Julian Green, wurde im Stadion rassistisch beleidigt und als Affe tituliert“, enthüllte Zorniger den Vorfall auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Im Anschluss hielt er ein flammendes Plädoyer.
„Wenn der eine oder andere Vollpfosten meint, er muss tatsächlich jemanden rassistisch beleidigen, dann kann der DFB nochmal eine Respekt-Kampagne fahren. Aber es geht darum, dass wir selbst Charakter zeigen. Das Stadion war relativ gut besucht, da war kein Punkt, wo du dich hast aus dem Staub machen können. Da hat jeder gehört, was der andere sagt“, so Zoringer, der mehr Zivilcourage fordert.
„Wenn dann einer rassistisch beleidigt wird, dann muss ich halt mal sagen: Halt die Klappe. Ich will nicht, dass wir in einer Zeit leben, wo einer denkt, dass er mehr wert ist als ein anderer. Und wenn es nicht aus dem Grund ist, dann ist es noch schlimmer. Aufstehen und sagen: Das geht nicht!“
„Richtige Worte, die wir zu 100 Prozent unterstützen!“
Zoringer sagte weiter: „Wir sind ein tolles Land und entsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, dann kriegt das braune Gesocks immer mehr Oberwasser. Das ist der Job von uns und nicht von der Regierung oder von Institutionen.“
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Der FC Schalke 04 teilte diese kleine Rede des Fürth-Coaches mit seinen Fans und schrieb dazu: „Immer wieder findet Hass, Hetze, Rassismus und Diskriminierung den Weg ins Stadion und die Gesellschaft. Dem stellen wir uns als S04 mit aller Kraft entgegen. Beim DFB-Pokal-Spiel Hallescher FC gegen Fürth wurde Julian Green rassistisch beleidigt. Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger fand dafür klare und richtige Worte, die wir zu 100 Prozent unterstützen!“
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach den mutmaßlichen Rassismus-Vorkommnissen beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Halleschen FC und der SpVgg Greuther Fürth (0:1) Ermittlungen aufgenommen. „Der DFB duldet auf seinen Plätzen grundsätzlich keinen Rassismus und keine Menschenfeindlichkeit! Da gibt es null Toleranz. Dementsprechend wird sich der Kontrollausschuss einschalten und die Vorgänge prüfen“, sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Kontrollausschusses, in einer DFB-Mitteilung.
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Gerade erst musste sich Schalke selbst mit einem ähnlichen Fall beschäftigen. Nach seinem unglücklichen Auftritt beim Auftaktspiel gegen den Hamburger SV wurde Ibrahima Cisse im Internet rassistisch beleidigt.
„Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Aber NICHTS rechtfertigt jemals rassistische Kommentare oder Posts. Schalker sind Menschenfreunde, nicht -feinde. Gegen Rassismus – immer und überall. Wir stehen an deiner Seite, Ibra!“, schrieb S04.