Kein Trainer hat es beim FC Schalke 04 wirklich leicht. Das leidenschaftliche Umfeld und die emotionalen Fans sorgen dafür, dass die Stimmung bei den Knappen schnell kippen kann – sowohl ins Positive als auch ins Negative.
Einer, der davon ein Lied singen kann, ist Jens Keller. Einst führte er Schalke 04 in zwei Spielzeiten hintereinander in die Champions League und musste am Ende nach vielem Hin und Her die Segel streichen. Nun spricht er darüber, wie ihn die Zeit auf Schalke für den Rest seiner Karriere geprägt hat.
FC Schalke 04: Keller über „schwere, aber auch eine schöne“ Zeit beim S04
Mit einem Punkteschnitt von 1,7 (via Statista) ist Keller der dritterfolgreichste Schalke-Trainer des Jahrtausends. Seine Statistik bewahrte ihn 2014 allerdings nicht vor dem Rauswurf. Zwar lag in jenem Oktober der Derbysieg gegen Borussia Dortmund erst eine Woche zurück, doch nach einem Unentschieden in der Champions League gegen Maribor und einer Niederlage in der Liga gegen Hoffenheim war für Keller Schluss.
Knapp zwei Jahre vorher hatte er Schalke erst übernommen. Zuvor in der Jugend aktiv, übernahm er den Cheftrainer-Posten der Profis von Huub Stevens. Mit dem vierten Platz 12/13 und dem dritten Platz 13/14 führte er die Knappen zwei Mal in die Königsklasse – einfach hatte er es trotzdem nie.
+++ FC Schalke 04: Leihe muss bittere Entwicklung hinnehmen – S04-Plan scheint nicht aufzugehen +++
„Die Zeit bei Schalke war unglaublich für mich“, berichtet der Ex-Trainer nun in einem Interview mit „Sport 1“. Als damals noch junger Trainer habe er direkt im Fokus gestanden. „Aber das hat mich geprägt. Jetzt gibt es nicht mehr viele Dinge, die mich erschüttern können.“
Schalke, so sagt Keller, habe ihn härter werden lassen. „Es war teilweise eine schwere, aber auch eine schöne und vor allem total erfolgreiche Zeit“, blickt er mit gemischten Gefühlen zurück.
FC Schalke 04: Nie endende Kritik an Keller
Zudem habe der mediale Druck an ihm genagt. Auch wenn er nur selten in der Zeitung las, hätten ihm Freunde und Familie von der fast täglichen Kritik erzählt. Dass er das bis heute nicht fair findet, wird deutlich: „Ich habe es unter schwierigen Bedingungen geschafft, dass wir erfolgreich waren und wurde dennoch oft kritisiert.“
Keller verfolgt Schalke noch immer
Auch heute, über sieben Jahre nach seinem Aus, verfolgt Keller noch immer, was in Gelsenkirchen passiert. Wie viele Weggefährten des Vereins, findet auch er es traurig, dass die Knappen den Absturz in die zweite Liga nicht verhindern konnten.
—————————
Weitere Nachrichten zum FC Schalke 04:
—————————
Dennoch glaubt er, dass S04 auf dem richtigen Weg sei. Seine Prognose für die Rückrunde: „Jetzt kommt Schalke ins Rollen. Ich bin überzeugt davon, dass sie aufsteigen werden.“ (mh)