Seit 1996 ist Norbert Elgert bereits als Trainer beim FC Schalke 04 tätig. Der 68-Jährige ist in dieser Zeit zum Gesicht der Knappenschmiede des S04 gereift, die seit jeher Jahr für Jahr Talente produziert.
Doch auch im Schalker Nachwuchs haben sich die Zeiten seit Elgerts Ankunft vor der Jahrtausendwende geändert. Das stößt beim Trainer-Veteranen nicht immer auf Gegenliebe. Nun lässt der U19-Coach des FC Schalke 04 tief blicken.
FC Schalke 04: Elgert sieht Jugendentwicklung kritisch
Der große Einfluss des Geldes im Fußball macht auch vor dem Jugendbereich nicht Halt. Teenager wechseln inzwischen für teils hohe Millionenablösen den Besitzer. Norbert Elgert steht dieser Entwicklung kritisch gegenüber: „Früher waren die Familie, der Vereinstrainer, vielleicht noch der Kreisauswahl-Trainer um einen Spieler herum. Heute sind es mindestens zehn, die alle von dem Spielerkuchen was abhaben wollen“.
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Der Gelsenkirchener führt gegenüber der „WAZ“ aus: „Da bist du – nicht grundsätzlich, aber häufig – als Spieler nicht gut beraten. Wenn Geld zu früh im Vordergrund steht, ist es eher ein Talent- und Motivationskiller“. Deutliche Worte des Schalker Jugendtrainers, der mit seiner Kritik allerdings noch nicht am Ende ist.
„Viel mehr mitgeben als Fußball“
Denn die S04-Ikone fühle sich teilweise sogar „machtlos, wenn ein Spieler gegen meine persönliche Überzeugung, Erfahrung und Expertise mal zu früh hochgezogen wurde“. Statt dessen wolle Elgert seine Schützlinge zunächst behutsam aufbauen und auf das Profigeschäft vorbereiten.
Seine Divise: Den Talenten „viel mehr mitgeben als nur Fußball. Sonst würden wir nur für diejenigen arbeiten, die es in den Profibereich schaffen“. Eine Strategie, mit der Elgert in der Vergangenheit gut gefahren ist. Auch in der laufenden Spielzeit haben es mit Max Grüger und Taylan Bulut gleich zwei Spieler aus dem U19-Kader zu den Profis geschafft. Auf die Knappenschmiede und Elgert ist also weiter Verlass.