Kein Verein in Deutschland verschleißt Trainer so schnell wie der FC Schalke 04. In eine Amtszeit von Frank Schmidt in Heidenheim passen sage und schreibe 28 Schalke-Trainer. Einer hat sie alle erlebt und überlebt: Norbert Elgert.
Seit 1996 trainiert er die U19, ist beim FC Schalke 04 längst Held und eine mächtige Institution. Warum wurde er in all den Jahren nie Profi-Trainer der Knappen? Nun verrät er: Anfragen hatte es gegeben. Gleich mehrere.
FC Schalke 04: Elgert will kein Profi-Trainer werden
Norbert Elgert hat auf Schalke alles erlebt. Den glorreichen Triumph im UEFA-Cup, ruhmreiche Königsklassen-Nächte und den jüngsten brutalen Absturz. Geboren in Gelsenkirchen, hat er sein ganzes Leben der Knappenschmiede gewidmet. Längst gilt er als der beste Ausbilder in ganz Fußball-Deutschland.
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Schon als Aktiver spielte er für den S04. Als Trainer hat er das Profi-Geschäft bis auf einen kleinen Ausritt aber nie betreten. Seine Erfahrung in der Bundesliga beschränkt sich auf knapp neun Monate als Assistent von Frank Neubarth bei Königsblau. Als der im März 2003 gefeuert wurde, musste auch Elgert gehen. Eine Auszeit wurde schnell beendet, die Verantwortlichen Helmut Schulte und Andreas Müller holten ihn ganz schnell zurück an den Berger Feld. Dort wurde er wieder U19-Trainer – und ist es bis heute.
„Habe Schalke mindestens dreimal nein gesagt“
Wolle er nie Profi-Trainer werden? Elgert verrät: „Wäre das nie ein Gedanke gewesen, hätte ich damals auch nie der Assistenzschaft unter Frank Neubarth angenommen.“ Warum aber wurde nie etwas daraus? „Damals stand nicht die Entscheidung: Du machst das oder das“, erklärt der 67-Jährige. „Ich hatte keinen klaren Plan, was ich mal werden will. Die Entscheidung zur Ausbildung ist irgendwann entstanden.“
Ein Hauptgrund: die Nähe zur Familie. „Wäre ich damals Cheftrainer geworden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich das jetzt nach 20 Jahren nicht mehr wäre, sondern irgendwo anders, vielleicht im Ausland.“ Er sagt aber auch: „Profi-Trainer hätte ich mir zugetraut.“ Und auch die Anfragen gab es. Dann verrät er: „Ich habe bei Schalke mindestens dreimal nein zum Cheftrainer gesagt.“
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Eine Entscheidung, die ihm viel Geld und Ruhm und Auftritte in ausverkauften Arenen kostete – aber seinen Herzensjob in seiner Heimatstadt bis heute ebenso sicherte wie den ewigen Dank und die Anerkennung beim FC Schalke 04. Und er stellt klar: „Ich habe das bis heute nie bereut. Ich bin immer noch da, wo ich gerne sein möchte.“