Zwischen den FC Schalke 04 und den 1. FC Nürnberg passt für gewöhnlich kein Blatt. Seit vielen Jahren pflegen Fans beider Lager eine der wohl engsten und intensivsten Fanfreundschaften des Landes. Treffen beide Klubs aufeinander, wird diese mit Choreos und allem was dazu gehört, standesgemäß gefeiert.
Seit der FC Schalke 04 (hier mehr lesen) in die zweite Liga abgestiegen ist, trifft man sich wieder regelmäßig. Beide Vereine dümpeln im Unterhaus vor sich hin. Umso überraschender, dass sich die Nürnberger Bosse jetzt gegen einen Vorschlag der Knappen-Kollegen stellen.
FC Schalke 04 tritt Zoff los
Was ist passiert? Vor Kurzem schrieb die DFL die Übertragungsrechte für Bundesliga und 2. Liga neu aus. Mit der Vergabe erlöst man für die kommenden Spielzeiten rund 1,12 Milliarden Euro pro Saison. Viel Geld vor allem für die Spitzenvereine aus der Bundesliga um Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen.
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Für die Vereine in Liga 2 bleibt deutlich weniger übrig – und das wollen die Knappen nicht auf sich sitzen lassen. Vor dem Hintergrund, dass viele Traditionsklubs der zweiten Liga deutlich höhere Zuschauerquoten erzielen als so mancher Bundesligist, forderte der FC Schalke 04 ein Diskussionsforum über Leitplanken einer Neuverteilung der Millionen.
Mit Unterstützung von zehn weiteren Zweitligisten erwirkten die Knappen eine außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL, die laut „Kicker“ am 16. Januar stattfinden soll. Dort soll über den Aufbau eines neuen Verteilungsschlüssels gesprochen werden.
Nürnberg stellt sich gegen Antrag
Zu den elf „abtrünnigen“ Zweitligisten gehört der 1. FC Nürnberg offenbar nicht. Laut des Sportmagazins habe sich der Vorstand des FCN in einem Brief an das Liga-Präsidium gegen die außerordentliche Mitgliederversammlung ausgesprochen.
Demnach würde man ein Format, in dem das Liga-Präsidium grundsätzlich Input von Vereinsseite bekommt, begrüßen. Eine außerordentliche Versammlung sieht man offenbar aber als überzogen an. „Wir empfinden die Botschaft einer ‚außerordentlichen Mitgliederversammlung‘ als nicht richtungsweisend – denn sie verkörpert ein Misstrauen am System – und hinterfragen, ob dieses Format für den Prozess inhaltlich und zeitlich zielführend wäre“, heißt es in einer pikanten Passage.
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Damit stellt sich ausgerechnet der Freundschaftsklub gegen das Vorhaben des FC Schalke 04! Die Knappen würden es gerne sehen, wenn die Reichweite eines Vereins deutlich mehr Geld einbringt. Mit seinen 190.000 Mitgliedern hätte man da einen gewichtigen Vorteil. Gegen die Pläne gab es insbesondere aus der Bundesliga heftige Kritik.