In Münster geboren, drei Jahre lange in der Schalke-Jugend gekickt und nun bei den Preußen eine echte Klubikone – Marc Lorenz ist nach seinem Abgang vom Pottklub einen beeindruckenden Weg gegangen. Als er noch das königsblaue Trikot trug, hat sich dies nicht unbedingt angedeutet.
Als Kapitän der Adlerträger reiste Lorenz am Freitag (28. Februar) zur Zweitliga-Partie auf Schalke. Erstmals in seiner Karriere erlebte er eine ausverkaufte Veltins Arena. Im Interview mit DER WESTEN hat er vor der Partie auf seine S04-Vergangenheit zurückgeblickt.
Ex-S04-Talent Lorenz schnupperte am Profi-Debüt bei Königsblau
Von 2006 bis 2009 kickte Lorenz auf Schalke, spielt unter anderem mit Benedikt Höwedes und Mesut Özil in einer Mannschaft. Damals gehörte Königsblau noch zur absoluten Fußball-Elite Deutschlands. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Entwicklung seines Ex-Klubs hat der Offensiv-Akteur genauestens verfolgt. „Zu sehen, wo der Weg des Vereins hingegangen ist, ist echt bitter. Als ich damals da war, haben sie regelmäßig noch in der Champions League gespielt und gehörten zu den besten fünf Teams der Bundesliga“, so Lorenz deutlich.
Nach drei Jahren in Gelsenkirchen verließ er den Pottklub wieder – er verpasste den Durchbruch und suchte sein Glück bei anderen Klubs. Warum er es auf Schalke nicht schaffte? „Die sportliche Größe kann schon ein Grund gewesen sein. Aber man muss auch ehrlich sein, dass damals noch nicht so extrem auf die Jugend gesetzt wurde. Ich bin genau in dem Jahr weggegangen, als Felix Magath kam und er einige junge Spieler hochgezogen hat“, erklärte Lorenz gegenüber DER WESTEN.
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„Letztlich brauchst Du dann auch ein bisschen Glück, dass ein Trainer wie Magath kommt und auf die Jugend setzt“, so der Preußen-Kapitän, der seinen Heimatverein in nur zwei Jahren von der Regionalliga bis in die zweite Bundesliga geführt hat. Nah dran war er trotzdem. So saß er unter anderem in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal auf der Profi-Bank, trainierte zudem regelmäßig bei den Schalke-Profis mit. Einen Einsatz hat er jedoch nicht bekommen.

Ein Spiel in der vollen Arena „war immer das Ziel“
„Es sollte auf Schalke mit dem Durchbruch einfach nicht sein. Aber da bin ich auch absolut nicht böse drum“, verriet Lorenz ehrlich. Denn seinen großen Traum hat sich der 35-Jährige im fortgeschrittenen Fußballalter nun doch noch erfüllt. „Natürlich hätte ich es unfassbar gerne geschafft. Jeder, der in der Jugend dort gespielt hat, hat den Traum, irgendwann mal in der Arena für die Vereinsfarben aufzulaufen. Das war auf jeden Fall immer das Ziel“, so der gebürtige Westfale weiter.
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Deswegen habe er sich einfach „riesig gefreut“, nun zurückzukehren und eine volle Arena auf Schalke zu erleben. Denn diesen Traum hatte er nach seinem Wechsel vom Karlsruher SC, mit dem er zu Corona-Zeiten schon in der halbleeren Arena gekickt hat, eigentlich schon abgehakt.