Vor seinen Freistößen zitterten die Torhüter, seine Flanken sorgten immer wieder für Gefahr und für die Fans des FC Schalke 04 ist er eine Legende. Die Rede ist von Ex-Profi Christian Pander, der 2015 seine Karriere beendete.
Mittlerweile hilft Pander Spitzenportlern als Mentaltrainer und bringt bald eine eigene Biographie raus. In der wird der ehemalige Nationalspieler auch über seine Zeit beim FC Schalke 04 sprechen, die nicht immer nur schön war, wie er im Interview mit DER WESTEN verrät.
FC Schalke 04: Ex-Star Pander packt aus
Wenn man sich die Statistiken von Christian Pander anschaut, dann fällt auf, dass er in seinen zehn Jahren beim FC Schalke 04 in „nur“ 108 Pflichtspielen auf dem Platz stand. Dennoch ist er bei den Königsblauen ein unvergessener Derbyheld und ein Publikumsliebling. Leider war der Linksfuß in seiner Karriere aber auch oft verletzt. Über diese schwierigen Zeiten erzählt Pander jetzt in seiner Biographie „Das Fußball-Mindset“.
„Im Prinzip ist das, wie der Titel eigentlich schon sagt, ein bisschen mehr als nur eine Biographie. Wir haben versucht, anhand von meiner Karriere, immer wieder auch Hilfestellungen zu geben. Ich bin ja seit mittlerweile vier Jahren selbstständig, als Mentaltrainer, Coach und Speaker in der Branche unterwegs und habe einen Geschäftspartner dabei. Der hat mich dahingehend bei dem Buch auch unterstützt, indem er ganz viele Dinge aus dem mentalen Bereich reingebracht hat. Wir wollen gerne erreichen, dass die Leute das Buch kaufen, weil sie denken: ,Ach ja, den kenn ich noch vom Fußball. Der hat jetzt eine Karriere durchlebt, die war nicht so geradlinig. Da waren viele Höhen und Tiefen dabei, schwere Verletzungen bis hin zu Länderspielen.‘ Anhand dessen wollen wir erklären, wie ich das geschafft habe, mit herausfordernden Situationen umzugehen, und andere das auch schaffen können“, erklärt der 39-Jährige im Gespräch mit DER WESTEN. In seinem Buch beschreibt er auch, wie er mit einer langen und hartnäckigen Verletzung umging, die ihn am Ende ganze 19(!) Monate außer Gefecht setzte.
Aber Pander berichtet auch über schöne Momente – wie sein erstes Länderspiel mit der deutschen Nationalmannschaft, bei dem er sogar ein Traumtor erzielte. „Es geht halt auch viel um das Innenleben eines Fußballvereins, natürlich dann aus meiner Sicht. Hier und da gibt es auch Anekdoten, die ich mit einem Mitspieler erlebt habe“, freut sich Pander. Das Buch ist aktuell vorbestellbar und kommt Anfang Dezember auf dem Markt.
FC Schalke 04: Abgang war „eine Katastrophe“
Anders als zu seiner Zeit als Fußballer kann Pander in dem Buch ehrlich sein und alles erzählen, was er möchte. „Ich kann offen darüber sprechen, dass diese Beziehung zwischen Schalke und mir auch nicht immer positiv war und dass mein Abgang da eine Katastrophe war“, erklärt Pander und fügt hinzu: „Ich finde auch, dass man so mit Spielern, die zehn Jahre im Verein waren, was in der heutigen Zeit ja sowieso ganz selten ist, nicht umgehen sollte. Das macht man einfach nicht. Da gibt es halt schon sehr offene und ehrliche Einblicke, ohne dass man da viel weglassen musste. Das war mir wichtig, dass ich eine ehrliche Geschichte erzähle.“ Zu diesem Zeitpunkt hatten Manager Horst Heldt und der damalige Trainer Ralf Rangnick keine Verwendung mehr für den Linksverteidiger, weshalb er den Verein verlassen musste.
Dennoch ist Pander weiterhin Fan vom FC Schalke 04 – und war das auch schon als Profi. „Für mich war das damals mehr als nur ein Arbeitgeber. Deshalb hat mich dieser Abschied auch mehr getroffen, als Spieler XY, der sagt, dass Schalke jetzt einfach nur eine Station für ihn war. Für mich war Schalke ganz klar mein Herzensverein, auch wenn es ein ganz großes Wort ist und oft missbraucht wird. Ich habe das nicht wie Spieler, die kommen und das Wappen direkt küssen, öffentlich gezeigt. Aber jeder der mich kennt, weiß das. Ich hänge nach wie vor an diesem Verein und habe beim Abstieg genauso mitgelitten.“
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2011 war dann das Kapitel Schalke für Pander vorbei. Der Verteidiger wechselte zu Hannover 96, wo er bis 2015 unter Vertrag stand. Auch dort hatte der DFB-Pokalsieger mit Verletzungen zu kämpfen, weshalb er schließlich seine Fußballschuhe an den Nagel hängte.