Nicht erst seit dem Bundesliga-Abstieg steht der FC Schalke 04 vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Vor allem der S04-Kader wurde in der abgelaufenen Transferphase enorm umgestaltet.
Insgesamt 30 Spieler haben den FC Schalke 04 verlassen – darunter auch viele Topverdiener. Wie sähe es beim Revierklub in der Zukunft aus, wenn man beispielsweise den Aufstieg in die Bundesliga in den nächsten Jahren verpassen sollte? Finanzchefin Christina Rühl-Hamers erklärt jetzt, was für gravierende Folgen das haben könnte.
FC Schalke 04: Was passiert, wenn der Klub die nächsten Jahre nicht aufsteigt?
Darunter könnte vor allem das Personal, das nicht Fußball spielt, bei den Königsblauen leiden. Bereits zu Beginn der Corona-Krise hat Schalke 24 langjährige Busfahrer des Fahrdienstes der Jugendakademie gekündigt.
Droht in Zukunft jetzt das gleiche Szenario mit anderen Mitarbeitern des Vereins? „Wenn wir über mehrere Jahre nicht in der ersten Liga spielen, muss man Strukturen schaffen, dass die Ausgaben entsprechend der Einnahmen aufgestellt sind. Dazu gehört viel: Kosten-, Personal-, Organisationsstruktur“, erklärt Rühl-Hamers im Interview mit der „WAZ“.
Die Finanzchefin weiter: „Die Herausforderung dabei ist, nicht zu wissen, wie viele Jahre man 2. Liga spielt und wann gegebenenfalls wieder erstklassig. Man will auch nicht alles einreißen, was man sich über Jahre aufgebaut hat.“
Schalke-Finanzchefin: „Da will ich niemandem etwas vormachen“
Diese Personalfrage sei zwar aktuell nicht so akut, aber dennoch sind das Gedanken, mit denen sich der Verein beschäftigen muss, wie Rühl-Hamers erklärt.
„Da will ich niemandem etwas vormachen. Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen und müssen auf alles vorbereitet sein. Natürlich kriegen wir Fragen gestellt, was passiert, wenn man zwei oder gar fünf Jahre 2. Liga spielt.“
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Das Catering des Stadions und die Vermarktung übernimmt der FC Schalke noch selbst. Auch hier will der S04 überprüfen, ob die strategische Überlegung, alles selbst umzusetzen, noch passt oder nicht. „Man muss sich unter anderem die Frage stellen, ob es vielleicht Sinn ergibt, dass ein Externer übernimmt, damit man sich selbst aufs Kerngeschäft fokussieren kann. Man muss sich aber auch fragen, was man in diesem Fall aufgibt“, so Rühl-Hamers.
Horror-Szenario abgewendet
Immerhin gibt es auch eine gute Nachricht zu vermelden. Der 15. September ist ein wichtiger Tag für den S04. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte dem wirtschaftlich angeschlagenen Absteiger im Lizenzierungsverfahren Auflagen erteilt. Diese Auflagen mussten bis zu diesem Datum eingereicht werden.
Lange wurde spekuliert, ob den Königsblauen sogar deswegen sechs Punkte abgezogen werde. Doch die Fans können aufatmen. „Die Unterlagen, die wir eingereicht haben, werden dazu führen, dass wir die Auflagen erfüllen. Die Konsequenz des Punktabzuges ist nur bei Nicht-Erfüllung der Auflagen möglich. Peter Knäbel und ich haben schon vor Monaten gesagt, dass wir die Auflagen erfüllen werden, weil wir vorbereitet waren. Ich hatte oft den Eindruck, dass das nicht jeder geglaubt hat.“
Das ganze Interview mit Christina Rühl-Hamers bei der „WAZ“ kannst du >>> hier lesen.
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