Nach dem wichtigen 2:1-Heimsieg gegen den SSV Ulm möchte der FC Schalke 04 im Spiel Regensburg – Schalke den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt machen. Beim Jahn würde man sich diese Ausgangslage gerne wünschen. Regensburg steht mit dem Rücken zur Wand und ist zum Siegen verdammt. Regensburg muss, Königsblau muss eigentlich auch.
Vor dem so wichtigen Duell Regensburg – Schalke hat Jahn-Stürmer Kai Pröger gegenüber DER WESTEN über das Duell mit den Knappen gesprochen – dabei lieferte er eine kleine Ansage Richtung Königsblau.
Regensburg – Schalke: Deutliche Worte von Jahn-Profi Pröger
DER WESTEN: Hallo Kai! Nach dem Sieg gegen den FC Nürnberg war die Hoffnung und die Euphorie in Regensburg wieder größer geworden. Dann folgte das 0:6 in Elversberg – wie verarbeitet man diese deftige Klatsche in dieser Phase der Saison?
Kai Pröger: Nach dem Nürnberg-Spiel ist etwas entfacht, leider konnten wir diesen Schwung nicht mitnehmen. Aber natürlich, wenn man so eine Aufbruchstimmung hat und sagt: ‚Vielleicht haben wir jetzt noch mal die Chance ranzukommen‘ und Du dann so einen Dämpfer in Elversberg bekommst, nagt das schon sehr an einem.
Wir haben ein, zwei Tage gebraucht, um zu verarbeiten, was überhaupt passiert ist. Nichtsdestotrotz wissen wir und haben wir auch gemerkt, dass wir besonders in den Heimspielen gute Spiele abgeliefert haben und wir zu Hause eine ganz andere Mannschaft sind. In diesen Spielen versuchen wir weiter unsere Punkte zu sammeln
Ihr habt – mit der schlechten Tordifferenz eingerechnet – neun Punkte Rückstand auf Platz 15 und 16. Wie groß ist der Glaube bei Euch, trotz dieser Vorzeichen noch in der Liga zu bleiben?
Solange es punktetechnisch noch möglich ist, glauben wir weiter an den Klassenerhalt – mit dem Bewusstsein, dass es sehr schwer wird und dass wir uns selber in diese sehr schwierige Situation gebracht haben. Das ist uns allen bewusst, aber aufgeben ist nie eine Option.
Manchmal geht es im Fußball schneller als man denkt. Wir müssen aber auf jeden Fall ein anderes Gesicht zeigen, weil es sonst genauso weitergeht. Aber das ist nicht die Richtung, in die wir blicken. Wir wollen versuchen, jetzt gegen Schalke die nächsten drei Punkte in Regensburg zu behalten. Dann schauen wir weiter.
Mittlerweile müssen wir auch einen Blick auf die anderen Teams werfen, wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand hat und müssen hoffen und die Leistungen bringen, um die Punkte zu holen, die man noch holen kann.
++ Ex-S04-Star packt nach Abgang aus – er lässt Fanherzen höher schlagen ++
Ihr seid seit vier Spielen im heimischen Jahnstadion ungeschlagen, habt gegen Berlin und Nürnberg gewonnen, gegen Paderborn und den HSV einen Punkt geholt. Warum bekommt ihr eure Leistung samt dem passenden Ergebnis vor heimischer Kulisse auf den Rasen, während es auswärts so überhaupt nicht läuft?
Ich habe das auch noch nie erlebt, weil das einfach solch große Unterschiede sind. Man nimmt sich die gleichen Prinzipien vor. Aber warum man das nicht umgesetzt bekommt? Warum irgendwo irgendwelche Prozente fehlen? Es ist ganz schwer, dem Kind einen Namen zu geben.
Wir gehen mit der gleichen Herangehensweise wie auch in den Heimspielen an die Aufgabe, wissen aus den Heimspielen, worauf es ankommt und versuchen es im Auswärtsspiel genauso umzusetzen. Aber es funktioniert einfach nicht. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, weil wir uns alle anschauen und uns fragen, wie das passieren konnte
Du hast sowohl mit dem SC Paderborn als auch mit Hansa Rostock und Jahn Regensburg noch nie gegen Schalke gewonnen. Warum ändert sich diese Statistik am kommenden Wochenende?
Schalke ist eine Mannschaft mit ganz anderen Ambitionen, anderen Voraussetzungen und einem Kader mit höherer Qualität. Sie laufen ihren eigenen Ansprüchen sicherlich eher hinterher, auch wenn sie sich zuletzt stabilisiert und wichtige Punkte erzielt haben. Es ist immer schwer, gegen solche Mannschaften zu bestehen – ähnlich wie gegen Hamburg, gegen Hertha oder gegen Köln.
Dennoch: Wenn wir wieder diesen Mut, diese Laufbereitschaft, diese Zweikämpfe annehmen, können wir auch solche Mannschaften schlagen. Da bin ich fest von überzeugt. Hier hat keiner Angst, solche Mannschaften zu empfangen.
„Muss viel zusammenkommen“
Wie blickst Du derzeit auf Schalke? Zuletzt punktete S04 zwar recht regelmäßig, holte zehn Punkte aus den letzten fünf Partien, doch wirklich überzeugt hat S04 in diesem Spiel nicht.
Man hat in dieser Saison schon oft genug gesehen, wozu Schalke als Kollektiv in der Lage ist. Wenn man sich zudem ein paar Einzelspieler von S04 anguckt, sind diese definitiv gut genug, um Spiele in Liga zwei allein zu entscheiden. Und dann muss in so einem Spiel viel zusammenkommen. Man muss einen sehr guten Tag erwischen, den Gegner aus dem Konzept bringen, dass sie das, was sie sich vorgenommen haben, nicht umsetzen.
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Du hast zwei Jahre bei Rot-Weiss Essen verbracht, da bekommt man die Rivalität zu S04 – auch ohne direktes Duell – zu spüren. Spornt Dich deine RWE-Vergangenheit gegen S04 noch ein Stückchen mehr an?
Ich persönlich habe jetzt keine direkten Rivalitäten, weil ich nicht so aufgewachsen bin wie die Leute vor Ort, die dann die Rivalitäten wirklich leben. Aber ich merke schon, dass mir immer noch Fans schreiben.