Ende September musste Karel Geraerts den FC Schalke 04 nach nicht einmal einem Jahr wieder verlassen. Das denkwürdige 3:5 gegen Darmstadt 98 war sein letztes Spiel als Schalke-Coach. Seither ist es um den Belgier recht ruhig geworden. Das hat sich nun mit einem Interview geändert.
Denn der Ex-Coach des FC Schalke 04 hat nun erstmals seit seinem Aus über den Rauswurf gesprochen. Dabei ging er vor allem die S04-Bosse hart an – seine Worte lassen tief blicken.
FC Schalke 04: Geraerts rechnet mit Königsblau ab
Schalke und Geraerts – was ab dem Sommer zu einer echten Erfolgsgeschichte werden sollte, endete schneller als gedacht. Das hat vor allem den Hintergrund, dass die Bosse keine sportliche Entwicklung gesehen haben und Geraerts mit seinem Team nicht mehr liefern konnte.
„Ich habe in einem Jahr bei Schalke mehr erlebt als in meiner gesamten Karriere“, so der Belgier gegenüber „Het Laatste Nieuws“. „Innerhalb von Schalke gibt es viele Lager. Jeder hat seine eigene Agenda und macht sein eigenes Ding“, sagte der 42-Jährige. Er ist nicht der Erste, der derartige Töne anschlägt.
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Geraerts geht allerdings noch weiter und schießt direkt gegen die Bosse des Pottklubs. „Es gab dieses große Interview nach dem Transferfenster, in dem er mich offen kritisierte. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Das war eine Bombe in Deutschland, jeder hat darüber gesprochen. Nach diesem Interview stand alles in Flammen, und ich wusste von nichts“, so Geraerts über Kaderplaner Ben Manga.
Geraerts sieht Rauswurf als „ungerechtfertigt an“
Dazu gab der Belgier Einblicke in seinen letzten Tag auf Schalke. „Es war ein Training angesetzt. Gegen sieben Uhr, halb acht, komme ich am Klub an. Es war niemand da. Ich habe dann Marc angerufen: ‚Ich glaube, wir haben ein Problem.‘ Er sagte: ‚Warum? Ist niemand da? Ich bin in fünf Minuten da.‘ Ich erzähle das jetzt mit einem Schmunzeln, aber es war ziemlich unschön von Schalke, das so zu handhaben“, machte der Ex-S04-Coach deutlich.
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Sein Rauswurf sei letztlich „ungerechtfertigt“ gewesen, er habe das Gefühl gehabt, Schalke stabilisieren zu können. „Trotz fehlender Mittel waren alle Werkzeuge dafür vorhanden. Das Team wuchs zusammen, aber nicht jeder im Verein zog am selben Strang. Für einen Trainer und einen Verein ist es dann unmöglich, erfolgreich zu sein“, so der Belgier.